Die Grillsaison hat begonnen und lädt an Sommerabenden zum gemütlichen Gaumenschmaus. Rituale wie das Löschen mit Bier gehören einfach dazu – genau wie gemeinsames Fachsimpeln über die beste Grillmethode. Einige Mythen rund um Bratwurst und Co. halten sich dabei hartnäckig – zu Recht?
Grill-Mythen – Was steckt wirklich dahinter? (Bild: Luftbildfotograf – Fotolia)
Mythos 1: Grillgut mit Bier ablöschen
Ablöschen mit Bier verleiht dem Fleisch den richtigen Geschmack – dieser Mythos ist wohl am beständigsten, stimmt aber leider nicht: Werden die Flammen mit Bier übergossen, wird die Glut gelöscht und Asche aufgewirbelt, die am Fleisch festklebt. Der dabei entstehende Rauch enthält krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Außerdem verdampft der gute Schluck so schnell, dass kein Geschmack übertragen, sondern eher die Würzung abgespült wird. Das Fleisch lieber vorab in Bier einlegen.
Mythos 2: Grillen in der Aluschale ist gesünder
Auch wenn Fett und Marinade in die Glut tropfen, entsteht Rauch, der PAK enthält. Fettes und mariniertes Fleisch wird also wirklich gesünder zubereitet, wenn es in Grillschalen auf den Rost kommt. Wer sich bei seiner Grillehre gepackt fühlt, kann alternativ einen Grill mit seitlicher Feuerstelle verwenden. Wichtig ist, dass nichts tropft.
Mythos 3: Mit Salz würzen entzieht dem Fleisch Wasser
Salz entzieht tatsächlich Flüssigkeit. Bestreut man das Fleisch aber 20 bis 30 Minuten vor dem Grillen mit grobem Salz, verbinden sich Feuchtigkeit, Salz und Gewürze auf dem Rost zu einer leckeren Kruste. Die schmeckt nicht nur gut, sondern verhindert gleichzeitig, dass Nährstoffe austreten.
Das Anpieksen der Bratwurst verhindert, dass diese platzt. (Bild: Stefan Körber – Fotolia)
Mythos 4: Gabel statt Grillzange
Wer der Meinung ist, dass eine Gabel als Grillwerkzeug genügt, sollte auf eine Grillzange umsteigen. Durch das Anpieken mit der Gabel tritt Fleischsaft aus – und lässt das Grillgut trocken werden. Möchte man feststellen, ob das Fleisch durchgebraten ist, ist der Drucktest am effektivsten. Die Ausnahme sind Würstchen: Durch das Anpieksen platzen sie nicht.
Mythos 5: Würstchen und Steaks muss man ständig wenden
Das Gegenteil ist der Fall: Durch ein ständiges Drehen der Wurst wird diese von innen nicht durchgegart, von außen aber braun und trocken. Einmal wenden reicht deshalb. Selbes gilt bei Steaks: Werden sie zunächst auf nur einer Seite stark angebraten, entsteht eine leckere Kruste. Tritt auf der Oberfläche Fleischsaft aus, ist der richtige Moment zum Wenden gekommen.
Rezepte für den Grillabend
