Vor rund siebentausend Jahren kam der Mensch auf den Geschmack von Milch – diese hat sich seither zu einem absoluten Trend-Getränk entwickelt. Am ersten Juni findet wieder der Weltmilchtag statt, um für den Milchkonsum zu werben – Zeit, einen Blick auf sieben kontrovers diskutierte Mythen zu werfen, die sich rund um die weiße Flüssigkeit ranken.
Mythos 1: „Milch macht müde Männer munter“
Und nicht nur die: Die Kohlenhydrate in der Milch können vom Körper direkt in Energie umgesetzt werden. Milch wirkt also wie ein Energy-Drink und steigert die Leistungsfähigkeit. Durch das Vitamin A und das Lecithin können Nervenbahnen aufgebaut werden.
Mythos 2: Milch macht schön
Schon Cleopatra badete in Milch. Und tatsächlich – durch das Milchfett wird die Haut geschmeidig und erhält Feuchtigkeit. Die Milchsäure unterstützt den Säureschutzmantel der Haut, Milchenzyme regen die Zellbildung an und die Vitamine A und E haben eine pflegende Wirkung.
Mythos 3: Warme Milch mit Honig hilft beim Einschlafen
Warme Milch beruhigt, weil sie den Serotoninspiegel steigen lässt. Dieses Glückshormon kann der Körper mithilfe des in der Milch enthaltenen Tryptophans produzieren. Der Honig wirkt dann gegen andere, anregende Stoffe der Milch. Spätestens 15 Minuten nach dem Schlaftrunk sollte man allerdings unter der Decke verschwinden – sonst wirkt er nicht mehr.
Mythos 4: Der Menschen braucht Milch für eine gesunde Ernährung
- grünes Gemüse
- Kräuter
- Nüsse
Die Verträglichkeit von Milch entwickelte sich erst mit der Zuchttierhaltung. Weltweit vertragen die wenigsten Menschen Milch, da sie die Laktose nicht verdauen können. Dass rund 80 Prozent der Mittel- und Nordeuropäer Milch trinken können, verdanken sie einer Genmutation.
Milch enthält zwar viele wertvolle Stoffe wie Kalzium, Jod oder Phosphor, diese können aber auch auf anderem Wege mit der Nahrung aufgenommen werden. Je nach Herstellungart weist Milch unterschiedliche Qualität auf.
Mythos 5: Milch ist der beste Kalziumlieferant
Hier scheiden sich die Geister. Milch hat ohne Frage einen hohen Kalziumgehalt. Entscheidend ist aber nicht, wie viel Kalzium mit der Nahrung aufgenommen wird, sondern wie viel davon im Körper bleibt. Magnesium, Phosphor und Vitamin D spielen dabei eine große Rolle. Zu viel Milch entzieht mehr Kalzium, als zugeführt wird. Milch ist also kein Garant dafür, nicht an Osteoporose zu erkranken. In Asien, wo wesentlich weniger Milch konsumiert wird, gibt es z. B. wesentlich weniger Krankheitsfälle.
Mythos 6: Immer mehr Menschen leiden an Laktoseintoleranz
In Deutschland sind rund 15 Prozent betroffen: Bei Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase zur Verdauung von Milchzucker, welcher so beinah unverändert in den Darm gelangt. Blähungen, Krämpfe und Durchfall sind die Folge. Experten sehen die Ursachen für die steigenden Fälle u. a. in:
- gesteigerter medialer Aufmerksamkeit
- verändertem Essverhalten
Laktosefreien Alternativen zeigen das wachsende Bewusstsein gegenüber Laktoseintoleranz.
Mythos 7: Milch ist kein Getränk
Das Hauptargument: Milch dient in erster Linie nicht der Flüssigkeitszufuhr und ist wegen ihres hohen Nährstoffgehaltes kein Getränk. In den bekannten Lebensmittelpyramiden ist Milch daher unter der Rubrik „Milch und Milchprodukte“ oder „Tierische Lebensmittel“ zu finden.