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Fotzelschnitten im Wallis

Fotzelschnitten im Wallis
Stimmen: 2 - Ø 4.5
Schwierigkeit
Schärfe
Kosten
Zubereitungszeit:
k.Angabe
Vorbereitungszeit:
k.Angabe

Zubereitung

  • Schritt 1

    Eier verquirlen, Brotscheiben erst kurz in die Milch tunken und dann
    in den Eiern wenden.
    Etwas eingesottene Butter in einer Pfanne erhitzen und die
    Brotscheiben beidseitig goldgelb backen.
    Zimt und Zucker mischen und die Fotzelschnitten damit bestreuen.
    Heiss servieren. Dazu reich man ein Glas Weisswein und
    Fruechtekompott.
    Zitat Arthur Heinzmann bei einer anschliessenden Diskussion:
    Der "Fotzel" wird bei uns vorwiegend als "Lausbub" gebraucht. Da ich
    mir aber keinen Reim auf einerseits "Fotzelschnitte" andernseits
    "Arme Ritter" machen konnte, wollte ich dem mal auf den Zahn fuehlen.
    Ganz das selbe ist es ja nicht; Ich hab mir alle
    'Arme-Ritter-Rezepte' mal angesehen, aber aehnlich ist es schon.
    Also machte ich heute mal wieder einen Besuch im oertlichen
    Altenheim. Ist bei mir immer so, wenn ich fuer irgendwas eine
    Erklaerung suche, deren Ursprung vielleicht in den guten alten Zeiten
    zu finden ist, gehe ich dorthin und plaudere ein wenig mit den
    Insassen. Die freuen sich ueber jeden Besuch und ich werde meist
    fuendig. Wie's scheint, hat es sich wieder einmal gelohnt.
    Der Ursprung der Fotzelschnitten liegt im 2. Weltkrieg. Die schweizer
    Soldaten standen an den Grenzen und nicht selten wurde die Nahrung
    knapp. Vielerorts wurden die Soldaten von den ansaessigen
    Bauernfrauen versorgt. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Fleich
    wurde bald mal zur Mangelware und die Schuld dafuer gab man den
    "fremdu Fotzla", (Fotzel war damals ein Schimpfwort, das fuer
    Tagediebe, Nichtsnutze und dergleichen verwendet wurde) die ueber die
    Grenze in die Schweiz wollten.
    Die Frauen mussten sich was einfallen lassen, um ihre Mannen bei
    Kraeften zu halten. Damals hat man oft Fleischscheiben in
    zerschlagenen Eiern gedreht und dann so gebraten. Man nannte dies
    "geirutz Fleisch" also "geeiertes Fleisch" Es gab auch "geirute
    Chees" also "geeierten Kaese" Da aber zu wenig Fleisch und spaeter
    auch Kaese vorhanden war, kamen die Frauen auf die Idee, diese
    leckere Mahlzeit mit Brot zuzubereiten und es klappte.
    Bald mal aber hatten sie zuwenig Eier, weil das Brot doch wie ein
    Schwamm wirkte. Darum haben die Frauen das Brot zuerst in Milch
    getunkt und dann erst ins Ei. Als schliesslich auch die Milch knapp
    wurde, streckte man diese mit Wasser. Das ganze nannte man dann eben
    "geiruti Brotschnitte" und war eine begerenswerte Abwechslung im
    Speiseplan. Weil an dem Disaster eben diese "fremdu Fotzla" schuld
    waren, wurden die "geiruti Brotschnitte" irgendwann spaeter (genauer
    Zeitpunkt nicht bekannt) dann in "Fotzulschnitte" umbenannt.
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Kommentare zum Rezept Fotzelschnitten im Wallis

  • Siri sagt:
    29.11.2005
    schöööööne beschreibung!!!

  • plankton sagt:
    23.01.2006
    Ein einfaches, aber sehr schmackhaftes Znacht, hab das als Kind oft bekommen und ist dann in Vergessenheit geraten. Seit ich hier wieder drauf gestossen bin, gibts das wieder öffters!

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