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Germteig

Germteig
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Schwierigkeit
Schärfe
Kosten
Zubereitungszeit:
k.Angabe
Vorbereitungszeit:
k.Angabe

Zubereitung

  • Schritt 1

    Weitere Titel: Gedampfelter Germteig (mit Hefeprobe bzw. Gäransatz)
    Fachliche Hinweise
    Man sollte stets frische Germ verwenden (sie hat einen angenehmen,
    obstartigen Geruch und eine feuchte Brüchigkeit). In der Regel nimmt man
    gelagertes Weizenmehl. Man kann Milch allein verwenden, aber eine Mischung
    von Milch und etwas Wasser bewirkt einen besonders seidigen Teig, weil das
    Wasser den "Kleber" im Mehl löst und so den Teig besser bindet. Als Fette
    eignen sich Butter, Margarine, Schweinefett und Öl (bei Schweinefett und Öl
    kann die Menge um ein Viertel herabgesetzt werden). Die Eierzugabe ist
    nicht so streng bemessen wie bei den Massen. Feiner wird der Teig durch die
    erhöhte Zugabe von Eidotter, Zucker, Butter, billiger und derber durch
    einen erhöhte Mehl- und Germbeigabe. Germteigrezepte können daher leicht
    abgewandelt werden; allerdings muß die Germmenge - auf das Mehl bezogen -
    immer gleichbleiben! Wird zum Beispiel die Mehlmenge um 1/4 des
    Grundrezeptes erhöht, muß dementsprechend auch die Germmenge um 1/4 erhöht
    werden.
    Besonders wichtig ist das "Abarbeiten", das Kneten und Schlagen des Teiges
    (...)
    Unerläßlich ist aber auch die richtige Temperatur (Körperwärme!) für das
    Gehen des Teiges. An einem kalten Ort geht der Teig schlecht auf, an einem
    zu warmen Ort stirbt die Hefe bereits ab. Geht der Teig zu kurz, wird er
    schwer, geht er zu lange, wird er brüchig, sauer und fällt zusammen. Er muß
    an einem mäßig warmen Ort zu doppelter Höhe aufgehen, "zusammengeschlagen"
    werden und wieder zum Aufgehen gebracht werden, das heißt, man läßt den
    Teig um die Hälfte des Volumens aufgehen, wirkt ihn kurz durch, läßt ihn
    wieder aufgehen und wiederholt diesen Vorgang ein- bis zweimal.
    Germteige werrden im allgemeinen bei geschlossenem Rohr gebacken. Leichte
    Germteige werden heiß angebacken und bei gedrosselter Temeperatur
    ausgebacken. Schwerere Germteig, also Teige mit reichlicher Fettzugabe,
    sind bei gleichbleibender mittlerer Hitze langsam zu backen. Ist ein
    Germteig zu stark geschlagen, wird er in heißem Rohr rasch angebacken und
    in abnehmender Hitze ausgebacken. Ein schwachaufgehender Teig wird in ein
    schwachheißes Rohr gestellt und bei steigender Hitze fertiggebacken. Das
    Garsein prüft man durch einen Nadeleinstich. Wenn die Nadel rein bleibt ist
    das Backgut fertig. Es gibt zwei Arten der Germteigbereitung. Auf
    "böhmische Art" wird der Teig ohne Gäransatz, also ohne Dampfl bereitet;
    alle Zutaten einschließlich der zerbröckelten Hefe werden
    zusammengemischt: Die Germ wird in etwas lauwarme Milch gebröckelt, dann
    werden sofort die übrigen Zutaten beigegeben und glatt verarbeitet. Das ist
    zwar die schnellste Art, aber der Teig wird nicht so feinporig wie bei der
    zeiten Art, dem "gedampfelten" Germteig, wie er auch in unserem Rezept
    beibehalten wird.
    Gedampfelter Germteig (mit Hefeprobe bzw. Gäransatz)
    Diese Zubereitungsart ergibt einen zarten, porösen Germteig. Sie ist
    besonders für kleine Mengen sehr geeignet. (Bei großen Mengen, zum Beispiel
    in den Konditoreien, wird das Dampfl extra nagesetzt; das bringt aber bei
    einer kleinen Menge keinen Vorteil.)
    Das im Rezept angegebene gesiebte Mehl in einen Kessel ("Weitling" oder
    Teigschüssel) geben, in der Mitte des Mehls eine Vertiefung machen; in
    diese kommte ein Teil des Zuckers, die gutzerbröckelte Hefe und ungefähr
    1/3 der benötigten Milchmenge, auf 30 Grad erwärmt. Durch Rühren
    beziehungsweise Zerdrücken der Hefe entsteht ein dicklicher Teig (etwa so
    dick wie ein Backteig), der halbfingerhoch mit Mehl bedeckt und in das
    lauwarme Rohr gestellt wird. Nach etwa zehn Minuten zeigen sich Risse und
    Sprünge in der Mehldecke, mit anderen Worten, das Dampfl tritt sichtbar
    hervor.
    Jetzt werden die übrigen Zutaten beigegeben: Die restliche Milch wird
    zunächst auf 30 Grad erwärmt, Zucker, Salz und Butter werden darin
    aufgelöst und mit Eiern oder Dotter zu der Mehl-Dampfl-Masse gegeben.
    Wichtig: Einen kleinen Teil der angegebenen Flüsigkeitsmenge soll man immer
    zurückbehalten, da das Mehl je nach Qualität mehr oder weniger Flüssigkeit
    aufnimmt und man so den Teig leicht korrigieren kann.
    Diesen Teig bearbeitet man nun mit dem Kochlöffel ("schlagen") oder mit der
    Hand, und zwar immer so lange, bis der Teig Blasen schlägt, sich vom
    Kochlöffel bzw. vom Geschirr löst und glatt und seidig ist. Dann den Teig
    mit einem Tuch zudecken, an einen warmen Ort stellen und zweimal
    zusammenstoßen, das heißt, man läßt den Teig um die Hälfte seines Volumens
    aufgehen, wirkt ihn kurz durch und wiederholt diesen Vorgang.
    Quelle: Maier-Bruck; Sacher-Kochbuch; 1971 p.528
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