Eingemachte Amarillen (nach Nostradamus)
Zutatenliste

1.500 g | Amarillen |
750 g | Zucker |
1.500 g | Fruchtsaft oder etwas mehr |
Zubereitung
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Schritt 1
Wie man Amarillen auf das schoenste und herrlichste einmacht, dass sie,
obwohl dies schon vor einem Jahr geschehen ist, dennoch scheinen als ob es
erst am selben Tag verrichtet worden waere:
Nimm von den allerschoensten und reifsten Amarillen, die du immer bekommen
kannst drei Pfund mehr oder minder, denn wenn sie nicht frisch sind sieden
sie dermassen ein, dass nichts als der Stein und die Huelsen uebrigbleiben.
Wenn du siehst, dass die Stiele zu lang sind, schneide sie ein wenig ab.
Sodann nimm anderthalb Pfund Zucker, den loese in drei oder vier Pfund
einer anderen Amarillenbruehe oder Saft auf und hab acht, dass sobald der
Saft ausgedrueckt ist, du den Zucker ohne Verzug hinzutust und ueber das
Feuer setzt und ihn mit nichts anderem aufloest, als mit erstgenanntem
Saft. Lass ihn so geschwind sieden als es immer moeglich ist und im Sieden
schaeume ihn ab. Wenn du solches mit bestem Fleiss verrichtet hast und
siehst, dass der Zucker rot ist und ganz fein gesaeubert oder purificiert
ist, tue ihn nicht vom Feuer, sondern lass ihn so weitersieden und wirf die
Amarillen hinein und ruehre sie wenig aber ohne Unterlass mit einem Spatel
um, bis sie zerkocht und schaumig sind und hebe sie ja nicht vom Feuer
hinweg - es sei denn sie sind durchgekocht - damit du sie nicht wieder auf
das Feuer tun musst.
Wenn du einen Tropfen auf einen Zinnteller fallen laesst und siehst, dass
er nicht hin und her faellt, dann ist es richtig gekocht. Tue es noch warm
in kleines Geschirr, das sechs oder acht Lot haelt. Nun hast du schoene,
rote und vollkommene Amarillen von lieblichem Geschmack, die lange Zeit gut
bleiben.
Ich bin aber an vielen und mancherlei Orten in der Welt gewesen und habe
dieses und jenes kennengelernt und erfahren, dass dieser es so, ein anderer
auf andere Weise einmacht, dass wenn ich das alles in die Feder bringen
sollte, mir das Papier ausginge. Ich glaube aber Welschland hat darin
Vorrang gehabt, aber soviel ich gesehen, gehen sie naerrisch damit um. So
hab ich sie gesehen zu Toulouse, Bordeaux, zu Rochelle und kuerzlich um
davon zu reden zu Genua und im Languedoc, durch die ganze Provinz Delphinat
und in der Gegend von Lyon, aber schoenere und bessere als diese habe ich
nicht gefunden. Zu Toulouse kochen sie es vier- oder fuenfmal, zu Bordeaux
sehr oft. Doch schliesslich wenn sie fuenf oder sechs Monate alt sind,
faulen sie, verderben, sind ohne Nutzen und die anderen verdorren. Will man
sie aber richtig einmachen, darf man nichts anderes als den Amarillensaft
selbst dazu nehmen, denn er vermehrt ihre Guete, Dicke und ihren Geschmack.
Dass wenn ein Kranker nur eine nimmt, er es fuer Balsam oder sonst etwas
Kraeftiges haelt. So sind sie auch nach Ablauf eines Jahres so schoen als
am ersten Tag.
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