In Herwede (Herne?) und Bielefeld
der Pickert als was Leckeres gilt.
Ob alt, ob jung, ob reich, ob arm,
es isst ihn jeder, aber warm.
Denn kalt liegt er zu schwer im Leib,
bekommt einem nicht, ist dann zu steif.
Zu backen ist das keine Kunst,
probier es mal, kommst auch in Gunst.
Wenn der so wacker ist geraten
lässt keiner ihn auf dem Tische stehn.
Fang erst mal mit Kartoffel an,
fünf Pfund sind genug für drei, vier Mann.
Die holst du dir aus deinem Keller
und schälst sie fein auf 'nem großen Teller.
Dann musst du sie reiben - nicht zu grob,
das ist auch wichtig für den Stoff.
Das Geriebene tust auf den Durchschlag,
dat läuft das Wasser unten ab.
Nun Mehl - drei, vier Löffel voll,
und Milch auch, einen ordentlichen Schuss.
Ein bisschen Salz, kannst du wohl denken,
doch Eier darfst du dir nicht schenken.
Da nimmt man dreie für, fünf, sechse,
dann soll man den schönen Pickert heißen.
Das Ganze darfst du zu dünn nicht machen,
sonst hat das Backen einen Haken.
Es fließt dir weg, läuft ineinander,
just wie einmal bei Minchen Sanner.
Die Pickertplatten aufm heißen Herd
reibst du ein mit Speck, dass es was wird.
Kannst auch 'ne Schwarte dazu nehmen,
ein kleines Stück vom fetten Riemen.
Doch Speck ist mal nicht zu verachten,
das ist der Segen von dem Schlachten.
Schmort er nun schön, ist gelb und braun,
gibt's glücklicherweise nichts mehr zu tun.
'nen Schluck voll Gemenge auf die Platte,
ich sag, du kannst dich drauf verlassen,
streichst du fein glatt, doch nicht zu dick,
dann backt das gleich im Augenblick.
Auf jeder Hälfte muss er backen,
bleib dabei steh'n, halt steif den Nacken.
Ist er dann allerseitig kross,
wie es nur geht, und dann mal los.
Schmier Butter drauf, und dann: "Nun iss!"
Wer das nicht mag, ihn stehen lässt.
So ähnlich jedenfalls.
Lilli, sowas machst du aber nicht wieder, oder?
