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Pickelsteiner (Pichelsteiner Eintopf, Bayern)

Pickelsteiner (Pichelsteiner Eintopf, Bayern)
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Schwierigkeit
Schärfe
Kosten
Zubereitungszeit:
k.Angabe
Vorbereitungszeit:
k.Angabe

Zubereitung

  • Schritt 1

    Alle Fleischsorten in gulaschgrosse Wuerfel schneiden, Zwiebeln grob
    hacken, Lauch laengs halbieren und in fingerdicke Stuecke schneiden,
    restliches Gemuese in etwa 5 mm dicken Scheiben schneiden.
    Oel in einem grossen Braeter erhitzen und Markscheiben darin bei
    schwacher Hitze ausbraten, herausnehmen und beiseite legen.
    Fleischwuerfel bei starker bis mittlerer Hitze im gleichen Fett braun
    anbraten und wieder herausnehmen. Zwiebeln und Kartoffeln in
    Portionen anbraten und aus dem Topf nehmen. Gemuese ebenfalls in
    Portionen anbraten und herausnehmen.
    Braeter schichtweise mit Gemuese, Kartoffeln und Fleisch fuellen, mit
    Salz und Pfeffer wuerzen. Als Abschluss Kartoffeln einfuellen und
    darauf die Markscheiben legen. Bruehe an den Seiten zugiessen.
    Das Pickesteiner bei starker Hitze aufkochen und zugedeckt bei
    schwacher Hitze eineinhalb Stunden garen.
    Petersilie und Schnittlauch zerkleinern und Pickelsteiner damit
    bestreuen.
    Info
    Ueber den Ursprung dieses bekannten Eintopfs gehen die Meinungen
    auseinander. Nach der einen Quelle wurde das erste Pickelsteiner am
    17. Juni 1823 'erfunden': damals habe "der Herr Landrichter Storlein
    von Grafenau" zur Feier seines Namenstages mit Freunden einen Ausflug
    auf den Buechelstein gemacht, ein Berglein zwischen Deggendorf und
    Schoenberg im Lallinger Winkel. Die Wirtin Auguste Winkler habe fuer
    die Gesellschaft einen Eintopf gekocht. "In einem grossen Topf
    mitgeschleppt" - so berichtet Erna Horn in ihrem Buch "Die bayrische
    Kuchl", "wurde das Gemeinschaftessen auf den Gipfel des Buechelsteins
    ueber einem zuenftigem Bergfeuerl heiss gemacht".
    In einem anderen Werk "Das altbayrische Kuechenjahr" verlegt die
    gleiche Autorin das erste Pickelsteineressen aber ins Jahr 1839.
    Wieder ist es sein Namenstag, an dem "seine Gnaden, der Kgl.
    bayrische Landrichter Benno Storlein" mit Freunden auf den
    Buechelstein stieg. Da wir nun den Vornamen des Landrichters kennen,
    liesse sich das Ur-Pickelsteiner exakt datieren: Tag des heiligen
    Benno ist der 16. Juni.
    B. Rias-Bucher berichtet aber, dass das Problem jedoch keineswegs
    geloest ist: das Staedtchen Regen, noerdlich vom Buechelstein im
    Bayerischen Wald gelegen, feiert alljaehrlich ein Pickelsteiner Fest
    in Juli, am ersten Sonntag nach Jakobi. Fuer einen anderen Autor ist
    1830 das Pickelsteiner Jahr.
    Und dann kommt noch der beruechtigte Panduren-Oberst Freiherr Franz
    von der Trenck mit seinen Soldaten. Der wilde Mann soll eine Baeuerin
    aus einem Dorf bei Regen vor die unangenehme Alternative "Essen oder
    Leben" gestellt haben. Die arme Frau entschied sich natuerlich fuers
    Essenkochen und suchte flugs zusammen, was sie an Essbarem fand: ein
    bisschen Gartengemuese, ein paar Stueckchen Fleisch und einige
    Kartoffeln. Alles kochte sie in einem grossen "Pichel", wie es in der
    Geschichte heisst, ueber dem Feuer. Und seitdem heisst der Eintopf
    auch "Pichelsteiner". Das muss sich uebrigens noch vor 1746
    abgespielt haben, denn in diesem Jahr wurde Trenck wegen Kriegsgreuel
    zum Tode verurteilt, dann aber zu lebenslanger Haft begnadigt.
    Ferner berichtet B.Rias-Bucher, dass es "Pichel" fuer Topf im
    Deutschen aber nicht gibt. Auch nicht im Bayerischen - waere das
    Gericht nach dem Kochtopf benannt, wuerde es vielleicht "Hafnsteiner"
    heissen.
    Sie fuehrt ferner aus, dass der Pickelsteiner - Eintopf aus
    Kartoffeln, Gemuese und verschiedenen Fleischsorten - nichts typisch
    Bayerisches sein kann, sondern was typisch Norddeutsches. Die Bayern
    kochen hoechstens Kraut und G'selchtes zusammen, sonst essen sie ihr
    Fleisch fein saeuberlich getrennt vom "Zuag'mueas" - also von
    Knoedeln, bayerischen Kraut und Salat.
    Vermutlich stammt das erste Pickelsteiner von einem norddeutschen
    "Einwanderer", und die Bayern haben es sich nur "unter den Nagel
    gerissen".
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