Die Suppe gehört zu den ältesten Gerichten und ist überall auf der Welt beliebt. Überlieferungen zufolge wurden die ersten Suppen bereits vor etwa 6.000 Jahren in Mesopotamien zubereitet. Je nach ländertypischen Lebensmitteln gibt es Kreationen, die in bestimmten Ländern oder Regionen beheimatet sind.

Regionale und internationale Suppen

ErbsensuppeErbsensuppe (Deutschland): Neben Deutschland ist diese Suppe auch in Schweden und Finnland ein typisches Nationalgericht. Traditionell wird sie dort allerdings nur am Donnerstag gegessen, um sich für den folgenden Fastentag zu stärken. Bereits im antiken Griechenland wurde die Suppe verspeist, wie die Komödie “Die Vögel“ von Aristophanes bezeugt. Da getrocknete Erbsen sehr lange haltbar sind, war die Erbsensuppe auch ein typisches Gericht auf Schiffen und diente zur Verpflegung des Militärs.

  • König Erik XIV. von Schweden starb angeblich an einer vergifteten Erbensuppe.

HochzeitssuppeHochzeitssuppe (Deutschland): Die Basis für die klare Suppe bildet eine Rindfleischbrühe. Die Hochzeitssuppe wird traditionell, wie der Name bereits verrät, Brautpaar und Gästen serviert und bildet den Auftakt für ein Hochzeitsmenü. Je nach Region wird sie mit unterschiedlichen Zutaten verfeinert.

  • Auch in der Türkei gibt es eine Hochzeitssuppe, sie trägt den Namen Dügün Çorbasi.

 

KartoffelsuppeKartoffelsuppe (Deutschland): Eine weitere traditionelle Suppe der deutschen Küche ist die Kartoffelsuppe, die je nach Region mit weiteren Zugaben angereichert ist. Gern isst man zur Kartoffelsuppe Bockwurst, Jagdwurst oder Fleischklöße. Im badischen Raum wird während der Erntezeit traditionell Zwetschgenkuchen gereicht. Neben Deutschland wird die Kartoffelsuppe auch in Österreich gegessen, dort heißt sie allerdings Erdäpfelsuppe.

  • Für die Zubereitung eignen sich besonders Adretta, Likaria oder Aula – allesamt mehlige Kartoffelsorten.

Ochsenschwanzsuppe (Frankreich): Die Hauptzutat dieser Suppe ist, wie der Name bereits verrät, Ochsenschwanz. Die genaue Herkunft ist allerdings umstritten. Einer Legende nach wurde sie während der Französischen Revolution kreiert. Später wurde die Ochsenschwanzsuppe fester Bestandteil der französischen Küche und im 19. Jahrhundert von Köchen nach England gebracht. Andere Quellen behaupten wiederum, dass die Ochsenschwanzsuppe ein typisch deutsches Gericht sei.

  • Die Ochsenschwanzsuppe ist mit viel Gemüse und als Eintopf auch in der chinesischen Küche bekannt.

Bouillabaisse (Frankreich): Die französische Fischsuppe soll ursprünglich von den Fischern in Marseille gekocht worden sein und gilt daher als Spezialität dieses Ortes. Die heute gekochte Bouillabaisse weicht allerdings von der damals einfach zubereiteten Suppe ab. Traditionell wird die reichhaltige Suppe aus mindestens sieben Fischarten zubereitet. Auch andere Meeresfrüchte finden sich häufig unter den Zutaten. Interessant ist, dass die zubereiteten Fische getrennt von der Brühe serviert werden.

  • Das älteste Rezept für eine Bouillabaisse ist in La cuisine de Santé festgehalten, einem Buch von Jourdain Le Cointe aus dem Jahr 1790.

Zwiebel SuppeZwiebelsuppe (Frankreich): Die französische Zwiebelsuppe wurde bereits im 18. Jahrhundert gekocht. Aufgrund der günstigen Zutaten galt die Suppe lange Zeit als eine Speise der armen Bevölkerung. Heute wird eine typisch französische Zwiebelsuppe mit Croûtons und geriebenem Käse garniert und im Ofen überbacken.

  • In der arabischen Küche ist die Zwiebelsuppe unter dem Namen Cherbah bekannt.

 


GazpachoGazpacho (Spanien): Die aus Andalusien stammende Gazpacho ist eine kalte Gemüsesuppe. Ursprüngliche Zutaten waren Gurken, Knoblauch, Brot, Olivenöl und Wasser. Da die heute typischen Tomaten erst mit Christoph Kolumbus nach Europa gelangten, wurden sie erst ab dem 18. Jahrhundert für die Zubereitung einer Gazpacho verwendet. Die Legende erzählt, dass die Suppe zunächst von römischen Soldaten zubereitet wurde, indem sie Gurken, Brot und Olivenöl in ihren Wein taten.

  • Die Gurken, ursprünglich aus Indien, kamen über Griechenland nach Europa. Schon die Römer bauten das Gemüse in Gewächshäusern an.

MinestroneMinestrone (Italien): Das italienische Gericht ist eine sehr gehaltvolle Gemüsesuppe, die entweder mit Reis, Nudeln oder Ciabatta angereichert ist. Die Grundzutaten einer Minestrone sind verschiedene Gemüse wie Mohrrüben, Kartoffeln, Tomaten, Lauch, Erbsen und Bohnen. Der Name der Suppe leitet sich vom italienischen Wort minestra ab, das übersetzt Suppe bedeutet.

  • Tipp: Bohnen eine Nacht lang in einem Liter Wasser einweichen und am nächsten Tag alles zusammen für eine Stunde köcheln lassen.

BorschtschBorschtsch (Russland): Der aus Ostmitteleuropa stammende Borschtsch wird mit Roter Bete zubereitet, die der Suppe die typisch rote Farbe verleiht. Je nach Region wird die Suppe auch mit Fleisch, Weißkohl und Wurzelgemüse angereichert. Die Suppe kann sowohl kalt als auch warm serviert werden. Kalter Borschtsch wird jedoch ganz anders zubereitet. Die Grundlage der Suppe ist saure Sahne oder Kefir. Die Brühe wird kalt zubereitet und das Gemüse separat gekocht. Zudem enthält die kalte Suppe weder Kohl noch Fleisch.

  • Für diese Suppe bekannte Regionen werden als Borschtsch-Gürtel bezeichnet (Von Polen über Galizien, die Ukraine, Weißrussland bis in das Wolga/Don)

SoljankaSoljanka (Russland): Die russische Suppe zeichnet sich durch ihren säuerlich-scharfen Geschmack aus. Die Grundlagen der Brühe bilden zum einen saure Sahne und zum anderen Gurkenbrühe. Für die Zubereitung einer Soljanka werden die Brühe und die festen Bestandteile wie Zwiebeln, Sauerkraut oder Schinken getrennt gekocht und erst kurz vor dem Verzehr vermischt. Der Name der Suppe leitet sich vom russischen Wort sel’skij an, das übersetzt etwa ländlich oder vom Land bedeutet.

  • Traditionell zählt die Soljanka nicht als typisch für die ukrainische und weißrussische Küche.

Miso SuppeMisosuppe (Japan): Die aus Japan stammende Suppe ist dort ein beliebtes Nationalgericht und wird vor allem zum Frühstück gegessen. Zudem wird sie nicht mit einem Löffel, sondern mit Stäbchen verzehrt. Den typischen Geschmack erhält die Misosuppe aufgrund des Fischsuds und der Sojabohnenpaste, Miso genannt, die jedoch erst zum Schluss hinzugefügt wird. Traditionell wird an Neujahr die Suppe mit Reiskuchen ergänzt.

  • “Willst du meine Misosuppe kochen?“ – mit dieser Frage hielten Japaner früher um die Hand ihrer Liebsten an.

Tom yum suppeTom Yam Gung (Thailand): Die Suppe ist ein thailändisches Nationalgericht und zeichnet sich durch seinen säuerlich-scharfen Geschmack aus. Das Spezielle an dieser Suppe ist, dass sie mit Riesengarnelen und Pilzen angereichert ist. Weitere Zutaten sind Fischsoße, Zitronengras, Tamarinde, Thai-Ingwer, Chili und Schalotten. Zum Garnieren werden gern Korianderblätter verwendet. Die typische Beilage, die zur Suppe serviert wird, ist Reis.

  • Mit Fisch heißt die Suppe Tom Yam Pla, mit Huhn ist Tom Yam Gung unter dem Namen Tom Yam Gai bekannt.
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