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Deutschland gilt nicht nur aufgrund seiner Vielfalt an Biersorten – etwa zwischen 5.000 und 6.000 Varianten – als das Land der Biere, sondern auch wegen seiner qualitativ hochwertigen Herstellungsverfahren, die seit über 500 Jahren auf dem Reinheitsgebot beruhen.

1. Die fünf beliebtesten Biere in Deutschland 2012
2. Deutschlands Biersorten und ihre Verbreitung
3. Die Geschichte des Reinheitsgebots
4. Reinheitsgebot und seine Bedeutung
5. Ein Liter Bier und seine Inhalte

Die fünf beliebtesten Biere in Deutschland 2012*

• Oettinger: In Bayern hergestellt, steht diese günstige Biersorte an der Spitze.
• Krombacher: Das Pils aus Nordrhein-Westfalen geht fast genau so oft über die Bartheke.
• Bitburger: Der bekannte Werbeslogan „Bitte ein Bit“ sponsert die deutsche Nationalmannschaft.
• Beck’s: In Bremen hergestellt, ist das Logo des Stadtwappens bis heute erhalten geblieben.
• Warsteiner: Die Unterstützung des deutschen Sportbereichs schreibt sich auch Warsteiner auf seine Fahnen.

Deutschlands Biersorten und ihre Verbreitung

Pils: Das beliebteste Bier in Deutschland ist das Pils, ein untergärig gebrautes Bier mit leicht bitterem Geschmack. Es wird vor allem in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland getrunken.

• Das richtige Glas: Tulpe

Weizen: Auf dem zweiten Platz liegt das obergärige Weizenbier mit seinem würzigen Geschmack, das gerade in den südlichen Regionen Baden-Württembergs und Bayerns Zuspruch findet. Für die Herstellung wird Weizenmalz verwendet. Sehr beliebt ist außerdem das Lagerbier, ein untergäriges Bier mit höherem Alkoholgehalt.

• Das richtige Glas für Weizen: Geschwungenes 1-Liter-Glas
• Das richtige Glas für Lagerbier/Helles: Maßkrüge

Von Kölsch bis Altbier: Nordrhein-Westfalen – vor allem Köln – ist bekannt für sein Kölsch. Das obergärige Bier darf nur Kölsch genannt werden, wenn es direkt in Köln gebraut wurde. Die Region um Düsseldorf bevorzugt dagegen Altbier, eine dunkle Brauart mit herbem Geschmack. Im benachbarten Dortmund findet man hauptsächlich untergäriges Export-Bier, das als Helles oder Dunkles gebraut wird.

• Das richtige Glas für Kölsch: Stange
• Das richtige Glas für Export und Alt: Becher

Berliner Weiße: Wie der Name vermuten lässt, ist die Berliner Weiße eine bekannte Biersorte in der Berliner Region. Dem leicht säuerlichen, obergärig gebrauten Bier wird in der Regel Himbeersaft oder Waldmeister zugegeben.

• Das richtige Glas: Pokal

Schwarzbier: Im Bundesland Thüringen bevorzugt man das untergärig gebraute Schwarzbier mit seinem vollmundigen Geschmack und der meist dunklen Farbgebung.

• Das richtige Glas: Kelch

Die Geschichte des Reinheitsgebots

Am 23. April 1516 berief Herzog Wilhelm IV. eine Sitzung des Bayerischen Landständetags in Ingolstadt zum Thema Bierherstellung ein. Die Versammlung endete mit der Unterzeichnung des „Bayerischen Reinheitsgebots“, das erstmals gesetzlich die Inhaltsstoffe und Preise für Bier festlegte.

Bereits im Mittelalter kannte man Vorschriften zum Bierbrauen, sogenannte Brauordnungen , die sich im Laufe der Jahre veränderten: Kaiser Otto II. verlieh im Jahr 974 das erste Braurecht an die Lütticher Kirche (heute Belgien). Friedrich Barbarossa ließ die Bierqualität in den Stadtrechten der Stadt Augsburg zum 21. Juni 1156 niederschreiben und die Stadt Weißensee (Thüringen) legte im Wirtshausgesetz (1434) die Bestandteile eines Bieres mit Wasser, Hopfen und Malz fest.

Reinheitsgebot und seine Bedeutung

Die Vorschriften des Reinheitsgebots finden sich im Biersteuergesetz und besagen, dass zum Brauen nur Wasser, Hopfen, Malz und Hefe verwendet werden dürfen. Bis heute wurden im Gesetzestext lediglich kleinere Änderungen vorgenommen, wie beispielsweise die Verwendung von Gerstenmalz bei der Herstellung von untergärigem Bier.

Ein Liter Bier und seine Inhalte

• 13,6 Gramm Kohlenhydrate
• 1,1 Gramm Protein
• 25 Milligramm Natrium
• 0 Gramm Fett
• 0 Gramm Cholesterin
• Kalzium, Kalium, Phosphor und B-Vitamine

*Quelle: handelsblatt.de