Es ist ein klarer Trend, der sich in Deutschland abzeichnet: Immer mehr Menschen achten auf ihre Ernährung. Dabei steht vor allem das gesunde Essen an erster Stelle, dicht gefolgt von den Kalorien, die Sie zu sich nehmen. Meist gehen diese Faktoren miteinander einher. Daneben wird verstärkt auf die Herkunft des Essens geachtet. Die ist nämlich maßgeblich dafür verantwortlich, wie verträglich die Lebensmittel für die Umwelt sind. Wichtig ist dabei vor allem, dass Sie regional und saisonal einkaufen.

Was bedeutet regional und saisonal?

Im Grunde heißt es, dass Sie Lebensmittel kaufen sollten, die aus Ihrer näheren Umgebung stammen und die natürlich zur aktuellen Jahreszeit verfügbar sind. Kaufen Sie das Fleisch beim Bauern um die Ecke, der das Tier selbst aufgezogen und geschlachtet hat, oder die Eier beim Nachbarn, der ein Huhn hält, oder bauen Sie zum Teil ihr Gemüse im Garten selbst an, dann sind Sie auf einem sehr guten Weg. 

Allerdings ist die Situation vor allem für Menschen, die in der Stadt wohnen deutlich schwieriger. Sie haben keinen Bauern um die Ecke und nicht unbedingt einen ausreichend großen Garten, um Obst und Gemüse selbst anzubauen. Deshalb müssen Sie sich als Verbraucher auf entsprechende Gütesiegel verlassen können. Die sollen es Ihnen erleichtern, nachhaltige Lebensmittel zu erkennen. 

So erkennt man die entsprechenden Lebensmittel

Für das Wort „regional“ gibt es, anders beim Bio-Siegel, keine gesetzlichen Vorgaben. So können stark verarbeitete Lebensmittel, wie etwa Fertiggerichte, mit „regional“ gekennzeichnet sein, allerdings ist es dann dennoch möglich, dass vielleicht nur ein geringer Anteil der Zutaten aus der angegebenen Region stammt. 

Hier sind Sie als Verbraucher in der Pflicht ,den Ursprung der Lebensmittel genauer zu untersuchen. Bei unverarbeiteten Lebensmitteln ist das meist leichter, als bei Verarbeiteten. Das Herkunftsland, die -Region oder sogar manchmal der genaue Herkunftsort werden auf der Verpackung oder bei der Produktauszeichnung angegeben. Bei verarbeiteten Lebensmitteln oder Fertiggerichten ist das nicht so leicht nachzuvollziehen. Deshalb ist die beste Lösung wohl so oft es geht, selbst zu kochen. 

Schnell ist eine regionale und saisonale Ernährung nicht unbedingt. Es wird weitestgehend auf Fertigprodukte verzichtet. Sie haben selbst die Oberhand über die Zutaten und Inhaltsstoffe. Deshalb sollten Sie auf eine gute Ausrüstung in der Küche setzen. Mit den richtigen Geräten kocht es sich nämlich deutlich leichter und leckerer, nachhaltig zu essen. 

Wenn Sie sich entsprechend ernähren möchten, sollten Sie jedoch bedenken, dass „Bio“ nicht unbedingt immer mit saisonalen und regionalen Produkten gleichzusetzen ist. 

Bio nicht gleich Bio

Wenn es Ihnen so geht, wie uns, dann können Sie nicht immer durch den förmlichen Dschungel an Labels durchblicken, die Sie heutzutage auf den Verpackungen von Lebensmitteln finden. Hier trifft „Bio“ auf „Fair Trade“, doch beide Kennzeichnungen bedeuten nicht immer unbedingt das Gleiche. Zudem gibt es eine ganze Reihe an Unterschieden zwischen den einzelnen Bio-Labels

Es gilt hier zu unterscheiden zwischen dem europäischen Siegel, dem deutschen Siegel und dem Bio-Zeichen verschiedener Anbauverbände. Die unterscheiden sich zusätzlich spezielle Philosophien im Anbau, die noch tiefer gehen, als es die bereits genannten Bio-Labels der EU und des Bundes tun. 

Grundsätzlich bedeutet Bio, dass beim Anbau der Produkte weniger Pestizide eingesetzt werden und Tiere eine artgerechte Haltung erfahren. Genetisch veränderte Organismen sind tabu. 

Bio nicht immer besser

Das Verwenden von Bio-Produkten ist zwar bereits ein guter Schritt in eine nachhaltigere Ernährungsweise, allerdings müssen und sollten es nicht immer Bioprodukte sein. Vor allem dann, wenn Sie sich regional und saisonal ernähren möchten, müssen es nicht unbedingt ökologisch hergestellte Lebensmittel sein. 

Dazu sollte man zunächst wissen, welche Lebensmittel gerade Saison haben. Champignons sind beispielsweise ganzjährig verfügbar, während Grünkohl nur in den Wintermonaten Saison hat. Darauf gilt es zu achten. Denn wenn man Biogemüse kauft, das möglicherweise gerade keine Saison hat und es aus einem anderen Land importiert werden muss, ist das ebenfalls nicht zweckdienlich.

Vor allem bei Gemüse können Sie ruhig auf Bio verzichten, solange die Lebensmittel Saison haben und aus der Nähe stammen. Fleisch und andere tierische Lebensmittel haben ebenfalls einen passenden Saisonkalender. Denn nicht zu jeder Jahreszeit, ist jedes Fleisch verfügbar. Wichtig ist auch hier, dass Sie vor allem regional kaufen. 

Warum ist eine regionale und saisonale Ernährung nachhaltig?

Durch die kurzen Transportwege wird weniger CO2 ausgestoßen, als etwa bei einem Import aus dem Ausland. Je näher desto besser, ist hier das Motto. Der saisonale Aspekt ist jedoch nicht unwichtig. Wenn ein Lebensmittel gerade einmal nicht Saison hat und es dennoch angeboten wird, müssen künstliche Bedingungen geschaffen werden, um das Angebot zu gewährleisten. Dadurch wird die CO2-Bilanz im Anbau um ein Vielfaches gesteigert. 

unsplash.com, © Markus Spiske

Weitere Tipps für eine nachhaltige Ernährung

Neben einem regionalen und saisonalen Speiseplan sollten Sie noch ein paar weitere Tipps für eine nachhaltige Ernährung beherzigen:

  • Weniger Fleisch und Tierprodukte essen. Tierische Proteine können häufig durch pflanzliche ersetzt werden.
  • Meeresfrüchte und Fisch sollte aus einem nachhaltigen Fang stammen.
  • Leitungswasser trinken.
  • Auf unnötige Verpackungen, vor allem bei Obst und Gemüse, verzichten.
  • So wenig Lebensmittel wie möglich wegwerfen.
  • Frisch kochen, statt Fertigprodukte zu verwenden. 
  • Auf Märkten oder in Hofläden einkaufen.
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