Die richtige Ernährung kann bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) signifikant zur Besserung beitragen. Erfahren Sie, welche Nahrungsmittel und Nährstoffe, insbesondere Vitamine und Spurenelemente, förderlich sind, um den Stoffwechsel zu unterstützen und das Wohlbefinden zu verbessern.

Die Rolle der Schilddrüse: Verständnis von Hormonen, Unterfunktion und deren Auswirkungen

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ im vorderen Halsbereich, das eine zentrale Rolle im Hormonsystem des Körpers spielt. Sie produziert lebenswichtige Hormone: Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), die maßgeblich den Stoffwechsel, die Körpertemperatur, das Herz, die Muskeln und das Gehirn beeinflussen. Diese Hormone tragen dazu bei, den Energieverbrauch des Körpers zu regulieren, indem sie den Grundumsatz steuern – die Geschwindigkeit, mit der der Körper Energie in Ruhe verbrennt.

Eine Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht genügend dieser Hormone produziert. Dies kann durch verschiedene Faktoren bedingt sein, wie autoimmune Erkrankungen (z.B. Hashimoto-Thyreoiditis), eine Jodmangelernährung, bestimmte Medikamente oder nach einer Schilddrüsenoperation.

Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind vielfältig und können sich in allgemeiner Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockener Haut, Haarausfall, Verstopfung und depressiven Verstimmungen äußern. Da diese Anzeichen auch bei vielen anderen Zuständen auftreten können, wird die Hypothyreose oft spät erkannt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind jedoch für eine erfolgreiche Bewältigung der Symptome und zur Vermeidung langfristiger Gesundheitsprobleme entscheidend.

Jod und Selen – Spurenelemente mit besonderer Bedeutung

Jod und Selen sind essenziell für die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse, was besonders im Kontext der Schilddrüsenunterfunktion Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Jod ist direkt an der Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4 beteiligt, ohne die der Körper seinen Energiestoffwechsel nicht aufrechterhalten kann. Eine ausreichende Zufuhr von Jod ist daher unerlässlich, um eine Hypothyreose zu vermeiden.

Selen hingegen fördert die Umwandlung von T4 in das aktivere Hormon T3 und unterstützt die Schilddrüse in ihrer Schutzfunktion gegen oxidative Schäden. Diese Kombination aus Jod und Selen trägt somit maßgeblich zu einer gesunden Schilddrüsenfunktion bei. Damit ist klar, dass bei einer Schilddrüsenunterfunktion Ernährung eine Schlüsselrolle zukommt. Nur dadurch kann eine ausgewogene Zufuhr der Spurenelemente Jod und Selen gewährleistet werden und das Risiko einer Schilddrüsenunterfunktion wird aufgrund eines gut funktionierenden Hormonsystems minimiert.

Jodreiche Ernährung: Wichtige Lebensmittel für eine gesunde Schilddrüsenfunktion

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich 200 µg Jod aufzunehmen, um die Schilddrüsenfunktion zu unterstützen. Besonders reich an Jod sind:

Meeresfische wie Kabeljau (229 µg/100 g) und Schellfisch (135 µg/100 g)
– Milchprodukte, Fleisch und Eier

Eine Jodüberdosierung durch die normale Ernährung ist selten, aber Vorsicht bei getrockneten Algen wegen ihres extrem hohen Jodgehalts. Andere Lebensmittel wie Brokkoli (15 µg/100 g), Erdnüsse (14 µg/100 g) und Spinat (12 µg/100 g) tragen ebenfalls zur Jodversorgung bei, wenn auch in geringerem Maße. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt somit eine gesunde Schilddrüsenfunktion, ohne die Gefahr einer Überdosierung.

Selen in der Ernährung: Schlüssel zur Schilddrüsengesundheit und Immunstärkung

Selen ist ein wichtiges Spurenelement, das für die Funktion der Schilddrüse und die Stärkung des Immunsystems unerlässlich ist. Der Körper benötigt Selen für die Produktion von Selenoproteinen, die unter anderem für die Umwandlung von Schilddrüsenhormonen und den Schutz vor oxidativem Stress wichtig sind. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Aufnahme von etwa 55 Mikrogramm für Erwachsene.

Zu den selenreichen Lebensmitteln gehören:

– Paranüsse (höchster Selen-Gehalt unter allen Nahrungsmitteln)
– Fisch, besonders Thunfisch und Lachs
– Fleisch, insbesondere Innereien wie Leber und Nieren
– Eier
– Hülsenfrüchte
– Vollkornprodukte

Zu bedenken ist, dass der Selen-Gehalt in Lebensmitteln stark von der Selendichte des Bodens abhängt, auf dem die Nahrungsmittel angebaut. Eine ausgewogene Ernährung, die selenreiche Lebensmittel einschließt, kann dazu beitragen, den Selenbedarf zu decken und die Schilddrüsengesundheit zu unterstützen.

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