Einige Orte sind für ihre ganz besonderen kulinarischen Köstlichkeiten bekannt. Im Falle von Dresden ist dies mit Sicherheit der Christstollen. Das süße Weihnachtsgebäck wird in keiner anderen Stadt in Deutschland so mühevoll hergestellt. Möchten Gastronomen oder Hoteliers den berühmten Dresdener Christstollen verkaufen, dann müssen diese einige Regeln beachten und besonders großzügig mit Rosinen und Butter umgehen. So ist die Herstellung eines echten Dresdener Weihnachtsstollen zwar nicht ganz einfach, allerdings lohnt es sich – die Gäste werden mit Sicherheit absolut begeistert sein! 

Trotz der strengen Regeln für den originalen Christstollen aus Dresden gibt es qualitative Unterschiede, denn es gibt durchaus Bäcker, die weit mehr als die Mindestanforderungen erfüllen. Zu Beginn des Monats Dezember ist ein Großteil der Stollenarbeit bei den Bäckern in Dresden bereits erledigt, denn das Weihnachtsprodukt wird schon viele Wochen vor dem eigentlichen Fest gebacken, um es dann unter den nötigen Bedingungen einzulagern. Gebacken wird dennoch in den meisten Bäckereien bis zum Fest selbst. 

Reichlich Butter, Mandeln und Orangeat

Die Grenzen, innerhalb derer der Weihnachts- oder Christstollen aus Dresden gebacken werden darf, sind genauso festgelegt, wie die Regeln der Backkunst, die dabei befolgt werden müssen. Bereits in der DDR war das Interesse groß, dass nur Backwaren aus Dresden selbst als „Dresdener Christstollen“ bezeichnet werden dürfen. Diese Beschränkungen werden auch im vereinten Deutschland weiterhin aufrechterhalten. 

Nur Stollen, die in Dresden und Umgebung, also in Radebeul, Moritzburg und Pirna, gebacken werden, dürfen als Dresdener Christstollen verkauft werden. Hier werden mindestens 500 Gramm Butter für ein Kilogramm Mehl genutzt – dies ist eine ganz schöne Menge. Dazu gesellen sich 650 Gramm Sultaninen oder Rosinen, sowie kleinere Mengen von bitteren und süßen Mandeln wie auch Orangeat und, falls gewünscht, Zitronat. Die Verwendung von Margarine ist natürlich tabu, ebenso das Zusetzen von künstlichen Aromen. 

Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Zutaten wird der Stollen nicht nur sehr haltbar, saftig und schwer, sondern auch nicht ganz günstig: Wenn mehr als die Mindestmenge an Rosinen und Butter genutzt und eventuell noch sehr hochwertige Weinbeeren und Mandeln verwendet werden, sind die Preise für das Traditionsgebäck entsprechend höher. So kostet ein Kilo des schmackhaften Stollens gerne zwischen 15 und 18 Euro – doch diese Preise sind gerechtfertigt.  

Wodurch zeichnet sich ein toller Stollen aus? 

Die Stollen aus Dresden werden sensorisch und analytisch strengen Prüfungen und Bewertungen unterzogen – dennoch gibt es auch heute noch keine Einigkeit, was den wirklich besten Bäcker von Dresden betrifft. Oft fällt in diesem Zusammenhang jedoch der Name Silke Zimny der Konditorei Maaß und auch René Krause.

Auch die Qualität der Stollen nach dem eigenen Rezept, welche von renommierten Hotels, wie denen der Gruppe Relais & Châteaux, angeboten werden, ist sicherlich überdurchschnittlich hoch. 

Auch Thomas Heller von der Konditorei Bucheckchen, der ausschließlich auf Bio-Produkte setzt, könnte dem Titel „bester Stollen der Stadt“ sicherlich gerecht werden. Pro Jahr backt dieser weit mehr als 13.000 Kilogramm des leckeren Gebäcks. Er empfiehlt, mit dem eigentlichen Verspeisen des Stollens nach seinem Backen rund zwei Wochen zu warten. Außerdem gibt er den Tipp, dass die Stollen niemals bei zu heißen Temperaturen gebacken werden sollten. 

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