von andyhank » 05 Jan 2007 13:26
Hab mal einen Test kürzlich gemacht und mein Rezept selbst nachgekocht.
Da staunt ihr was?
Tja, ich hielt es beim Einstellen des Rezepts mit dem komponieren eines Musiktitels. Der Komponist komponiert doch auch zuerst sein Werk, bevor es gespielt wird. Nun, so dachte ich, was bei der Musik funktioniert, muss auch beim Kochen gehen. Ein guter Koch müsste nämlich auch aus seinem Wissen ein Rezept kreieren können, ohne es zuvor gekocht zu haben. Also dachte ich, ich mach das mal.
So entstand der Zungenschmelz.
Wobei ich bemerken muss, dass überhaupt kein Salz vonnöten ist, außer vielleicht etwas bei der Soße, wobei es drauf ankommt, wieviel ihr davon „herstellt“. Auch die reale Zubereitungszeit oblag bei mir einem Zufall.
Ich stellte den Braten, bis zu dreiviertel mit Wasser bedeckt, Zwiebeln, Knoblauch und etwas Tomatenmark (ohne Salzzugabe), abgedeckt in einer Kasserolle in den Backofen, stellte 150°C bei Rundumluft ein und ging schlafen.
Nach etwa 5 Stunden wachte ich auf. Der erste Gedanke war:
„Irgendetwas war da noch!“ – Dann fiel mir der Braten ein.
Wie der Blitz flitzte ich in die Küche, riss den Herd auf und holte den Braten raus.
Glück gehabt – es roch nicht angebrannt. Dazu war die Temperatur einfach nicht hoch genug während des Garprozesses.
Die Soße war auch auf die hälfte reduziert und ergab einen hervorragenden Bratensoßenfond, den ich mit etwas Wasserzugabe noch streckte, mit ganz wenig Salzzugabe abschmeckte und letztendlich, nach dem Braten herausholen und zuschneiden, mit etwas Bindemittel (handelsüblich für dunkle Soßen) eindickte.
Oh man, mir läuft jetzt schon wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur dran denke. Ich glaube ich hab da noch einen Rest eingefroren. So werde ich die Ausführung schließen und den Tiefkühlschrank mal eben überfallen.
Seid mir nicht böse, dass ich das Rezept auf diese Weise kreiert habe – aber, es hat funktioniert! Ein guter Koch kann eben mehr, als nur kochen, grins!