Was ein gutes Olivenöl ausmacht, lässt sich so pauschal nicht sagen. Vielmehr kommt es dabei – ähnlich wie bei einem Wein – auf die eigenen Geschmacksvorlieben an. Allerdings gibt es auch objektiv gesehen ein paar Kriterien, die man beim Einkauf von Olivenöl beherzigen kann. Dazu gehören Auszeichnungen und Prämierungen sowie Testergebnisse. Allerdings verraten diese auch nicht immer über die wahre Qualität des Öls, da man nicht weiß, unter welchen Voraussetzungen sie vergeben beziehungsweise durchgeführt wurden. Die Auswahl an Olivenöl ist in Geschäften und online riesengroß. Ich verrate in diesem Artikel, wie man trotz alledem den Überblick behält und an hochwertiges Olivenöl geraten wird.

Merkmale des guten Olivenöls

Wer im Laden vor dem Regal mit Olivenölen steht, fühlt sich häufig geradezu erschlagen: unzählige Sorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten und so viele Herstellernamen! Wie soll man da das beste Olivenöl für sich finden? Die gute Nachricht ist: in der ganzen EU wird seit 2012 genauestens geregelt, was auf das Etikett gehört. Dadurch erhält man in Deutschland im Normalfall gar kein minderwertiges Olivenöl mehr. Dennoch unterscheiden sie sich vom Geschmack und der Qualität. Als besonders gut gelten die Ölsorten Extra Vergine und natives Olivenöl wie Olivo Dorato.

Faktor Zeit

Wie so oft gilt auch bei der Herstellung von Olivenöl: Die Zeit, welche zur Fertigstellung des Produkts benötigt wurde, entscheidet maßgeblich über die Qualität. Das liegt daran, dass die Olive eine sehr empfindliche Frucht ist. Wird sie nicht mit der notwendigen Sorgfalt behandelt oder sogar beschädigt, leidet auch die Qualität des daraus erzeugten Öls. Je mehr Zeit und manuelle Arbeit in der Herstellung stecken, desto teurer wird wiederum das Endprodukt auf dem Markt. Auch wenn nicht immer der Preis darüber entscheidet, ob etwas gut oder schlecht ist: Bei Olivenöl kann man größtenteils davon ausgehen.

Qualität und Sorte der Oliven

Die geschmackliche Qualität des Olivenöls ist natürlich ganz klar abhängig von den verwendeten Oliven. Es gibt sehr viele verschiedene Sorten im Mittelmeerraum, deren Geschmacksnuancen von mild bis herb, kräuterig und fruchtig reichen. Bei guten Ölen wird die Olivensorte auf dem Etikett des Öls angegeben.

Zeitpunkt der Ernte

Es ist nicht vorgeschrieben, zu welchem Zeitpunkt der Reifung die Ernte von Oliven erfolgen muss. Öle lassen sich sowohl aus unreifen als auch aus gereiften Oliven herstellen. Grundsätzlich wird mit der Ernte meist im Oktober begonnen, allerdings kann sie durchaus bis Februar andauern. Der Säuregrad wird bei zunehmender Reife höher. Die folgenden Punkte gelten zur Orientierung:

  • Grüne Oliven (unreif): fruchtig, bitterer und besonders intensiver Geschmack, eignen sich gut für Salate oder sogar pur
  • Violette Oliven (reif): milder im Geschmack und besser für Braten und Kochen geeignet

Auf dem Etikett von Olivenöl ist die Angabe über den Reifungsgrad der verwendeten Oliven keine Pflicht. Bei besonders hochwertigen Ölen wird darüber jedoch meist Auskunft gegeben.

Qualität nach Güteklassen

Um die Unterscheidung der verschiedenen Öle etwas einfacher zu gestalten, unterteilt die Europäische Union Olivenöl in acht verschiedene Güteklassen. Diese geben ebenfalls Auskunft darüber, ob ein Olivenöl qualitativ hochwertig ist oder nicht. Für den Verzehr sind nur drei der Güteklassen entscheidend.

  • Beste Qualität: Diese weist das Olivenöl Extra Vergine auf, bei dem es sich um ein naturreines natives Olivenöl aus der ersten rein mechanischen Pressung handelt. Es muss kalt gepresst werden, wobei die Temperatur während der gesamten Herstellung 27 Grad nicht überschreiten darf. Außerdem muss es einwandfrei in Geruch und Geschmack sein und darf maximal 0,8 Prozent Säure besitzen.
  • Zweite Qualitätsstufe: Natives Olivenöl der Sorte Vergine kann einen Säuregehalt von bis zu zwei Prozent haben und ist vom Geschmack her etwas säuerlicher.
  • Einfaches Olivenöl: Bei diesem handelt es sich um eine Mischung aus nativem und raffiniertem Öl. Es ist besonders mild und kann bis zu zwei Prozent Säure aufweisen.

Wie viel kostet ein gutes Olivenöl?

Wie oben bereits angedeutet, hat gutes Olivenöl seinen Preis. Soll es sich um ein besonders hochwertiges handeln, muss man mit Preisen ab 10 Euro pro Liter rechnen. Ausgewiesene Spitzenprodukte kosten sogar mehr als 100 Euro pro Liter. Allerdings erhält man geschmacklich gute Öle auch unter den angegebenen Preisen. Ein Teil der Kosten bezieht sich natürlich auch immer auf die Verpackung, in der sich das Öl befindet. Je hochwertiger diese also gestaltet ist, desto mehr wirkt sie sich auf den Preis aus.

Fazit – So findet man gutes Olivenöl

Olivenöl ist im Discounter zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Wer ein besonders gutes und hochwertiges Öl kaufen möchte, sollte immer einen gründlichen Blick auf das Etikett werfen, denn auf diesem dürfen bestimmte Angaben zum Produkt nicht fehlen. Wie so oft entscheidet letztlich aber das persönliche Geschmacksempfinden. Das teuerste Öl muss deswegen nicht für jeden auch das beste sein.

 

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