Jeder, der in einem Restaurant bereits einmal ein Gericht bestellt hat, das hautnah und am Tisch flambiert wurde, weiß um die Wirkung dieser feurigen Übung. Sie verbindet nicht nur den Eigengeschmack einer Speise mit dem Aroma der jeweiligen Spirituose und trägt zu einem einzigartigen Genusserlebnis bei, sondern führt auch zu anerkennenden Blicken der Gäste.
- Was man beachten sollte
- Wie flambiert man am Tisch?
- Passende Kleidung und Utensilien
- Tipps für eine große Show
- Tolle Rezeptideen
Flambieren am Tisch: Sicherheit geht vor
Im Gegensatz zum normalen Flambieren am Küchenherd müssen beim Flambieren bei Tisch einige Dinge beachtet werden.
Umgebung: Bei einer Party und selbst einem ruhigeren Abendessen unter Freunden sind viele Personen im Raum und es kann schnell hektisch werden. Offenes Feuer ist hierbei eine Gefahrenquelle, dessen Verwendung man dementsprechend vorausschauend plant, um ein mögliches Verletzungsrisiko zu vermeiden. Das gilt sowohl für den Koch als auch umherlaufende Kinder und andere Gäste.
Passende Küchengeräte: In vielen Restaurants wird zum Flambieren am Tisch ein sogenannter „Flambierwagen“ verwendet, der mit ein bis zwei Kochplatten ausgestattet ist. Sie werden durch eine im Korpus des Wagens verborgene Gasflasche betrieben. Auf diese Weise kann das Essen warm gehalten werden, während man den Alkohol über einer weiteren Flamme erhitzt, um ihn schließlich zu entzünden und dem Gericht beizugeben.
- Tipp: Da diese Wagen für den Privatgebrauch sehr teuer sind, sollte man sich einen „Rechaud“ beschaffen, ein kleines Tischgerät ähnlich einer einzelnen Kochplatte, das durch eine Petroleum- oder Gasflamme betrieben werden kann.
Ein kleiner Beistelltisch für die Flambierpfanne sorgt außerdem für einen sicheren Abstand zum Esstisch – das direkte Flambieren auf dem Tisch ist aufgrund der Nähe zu den anwesenden Gästen nicht zu empfehlen.
Wie flambiert man am Tisch?
Ein kleiner Beistelltisch reduziert die Verletzungsgefahr anwesender Gäste, da das flambierte Gericht in einem gewissen Abstand vom Esstisch in Flammen gesetzt wird. Es empfiehlt sich deshalb, das Flambieren bereits in der Küche gut vorzubereiten.
- Die erwärmte und fertig gekochte Speise sollte in der Flambierpfanne hereingetragen werden, wobei man auf einen passenden Untersetzer auf dem Beistelltisch achten sollte.
- Der Alkohol lässt sich im Anschluss unkompliziert in einer Schöpfkelle über dem „Rechaud“ erwärmen.
- Schließlich kann er mithilfe eines langen Streichholzes oder langstieligen Feuerzeugs vor den Gästen entzündet und anschließend dem Gericht beigegeben werden.
- Die Flamme erlischt nach einiger Zeit von allein, sobald der gesamte Alkohol aufgezehrt worden ist.
- Keine weiten Ärmel
- Lange Haare zurückbinden
- Beistelltisch für die Pfanne
- Rechaud
- Lange Streichhölzer bzw. langstieliges Feuerzeug
- Schöpfkelle für den erwärmten Alkohol
- Keine Papierservietten oder -tischtücher in der Nähe der Flambierpfanne
Passende Kleidung und Utensilien
Behält man diese Tipps im Hinterkopf und wählt eine passende Kleidung sowie die richtigen Utensilien, steht dem Flambiererlebnis nichts mehr im Wege. Das bedeutet, dass vor allem auf weite Ärmel verzichtet werden sollte, da sie leicht mit der Flamme in Berührung kommen können.
Längere Haare, die zu einem Zopf zurückgebunden sind, reduzieren das Verletzungsrisiko. Auch gilt es darauf zu achten, schnell entzündliche Gegenstände und Materialien nicht in direkter Nähe der Flambierpfanne zu verwenden – also keine Papierservietten und -tischtücher beim Flambieren verwenden.
Tipps für eine große Flambier-Show
Wer das Flambieren bei Tisch möglichst eindrucksvoll gestalten will, damit der Abend zu einem bleibenden Erlebnis wird, kann einen Blick auf folgende Anregungen werfen.
- Ein angemessen abgedunkelter Raum erhöht den Effekt der Flammen. Trotzdem sollte genügend Licht vorhanden sein, um alle Arbeitsschritte gut überblicken zu können. Völlige Dunkelheit ist also tabu!
- Stimmungsvolle Musik verstärkt das Flambiererlebnis ebenfalls.
- Statt auf einem „Rechaud“ kann die Schöpfkelle mit Alkohol auch über einer Kerzenflamme erwärmt werden – kreativ und reizvoll zugleich.
- Wer keine Schöpfkelle verwenden möchte, sondern lieber auf ein herkömmliches Schnapsglas zurückgreift, um den erwärmten Alkohol darin zu entzünden, schafft Abwechslung und einen visuellen Reiz.
- Ein eben flambiertes und noch brennendes Gericht aus der Küche in das Esszimmer zu tragen zieht gleichermaßen alle Blicke auf sich.
Tolle Rezeptideen für das Flambieren am Tisch
Café Brulot: Das fertige Kaffeegetränk in ansprechenden Tassen servieren. Vor den Gästen etwas Rum auf einem „Rechaud“ erwärmen, entzünden und zum Kaffee hinzugeben. So entsteht ein buchstäblich „feuriges“ Heißgetränk.
Flambierte Crêpes: Die Crêpes wie beschrieben zubereiten und heiß auf Tellern servieren. Genügend Calvados am Tisch erwärmen, anschließend entzünden und sofort auf die einzelnen Teller und Crêpes verteilen. Der verbrennende Alkohol sorgt für einen attraktiven Effekt und für ein unverwechselbares Aroma.
Flambierte Erdbeeren mit Vanilleeis: Ein Nachtisch der Heißes und Kaltes perfekt vereint. Die normalerweise bereits in der Pfanne flambierten Erdbeeren können auch auf einem Teller und am Tisch flambiert werden. Das Kirschwasser hierfür einfach über dem „Rechaud“ erwärmen und entzündet über die Erdbeeren gießen.
Feuerzangenbowle: Das Highlight jeder Feuerzangenbowle ist der in Rum getränkte und anschließend am Tisch entzündete Zuckerhut. Er verleiht der Bowle seinen berühmten Geschmack und fesselt – nicht allein an den Festtagen und Silvester – alle Blicke.