Kinder im Internet

Kinder im Internet

Beitragvon fuffi » 08 Mär 2005 19:11

Hallo,

hab ich heute gefunden.

Lies diese Geschichte und nimm sie Dir zu Herzen.
Es könnte auch Dich oder Dein Kind betreffen.
Pass auf Dich auf!

Shannon konnte die Fußschritte hinter sich hören als sie nach Hause ging.
Der Gedanke dass sie verfolgt wird, ließ Ihr Herz schneller schlagen.
Du bist lächerlich, sagte Sie sich selbst, Niemand verfolgt dich.
Um sicher zu gehen beschleunigte Sie Ihr Schritttempo, doch die Schritte glichen sich den ihren an.
Sie hatte Angst nach hinten zu sehen und sie war froh dass sie fast zu Hause war.

Shannon sagte ein schnelles Gebet, Gott, bitte lass mich sicher nach Hause kommen.
Sie sah das Außenlicht brennen und rannte den Rest des Weges, bis zum Haus.

Erst mal drinnen, lehnte sie sich einen Moment gegen die Tür,

erleichtert in den sicheren vier Wänden ihres Zuhause zu sein.
Sie sah aus dem Fenster um nachzusehen ob jemand da draußen war.

Der Gehweg war leer.

Nach dem Durchblättern Ihrer Bücher, entschloss sie sich einen Snack zu sich zu nehmen und online zu gehen.

Sie loggte sich unter Ihren Nicknamen ByAngel213 ein.

Sie sah in Ihre Buddyliste und stellte fest dass GoTo123 online ist.

Sie schickte ihm eine Nachricht.

ByAngel213: Hi Ich bin froh dass du online bist!

Ich hab geglaubt dass mich jemand nach Haus verfolgt hat.

Es war total komisch!

GoTo123: Du guckst zu viel Fern.

Wieso sollte dich jemand verfolgen?

Wohnst du nicht in einer sicheren Gegend?
ByAngel213: Natürlich wohne ich in einer sicheren Gegend.

Ich nehme an dass ich mir das nur eingebildet habe,

denn ich hab niemanden gesehen, als ich rausgeschaut habe.

GoTo123: Es sei denn du hast deinen Namen übers Internet rausgegeben.

Das hast du doch nicht gemacht oder?
ByAngel213: Natürlich nicht. Ich bin doch nicht doof, weist du?

GoTo123: Hattest du ein Softball Spiel nach der Schule heute?

ByAngel213: Ja, und wir haben gewonnen!

GoTo123: Das ist Klasse! Gegen wen habt Ihr gespielt?

ByAngel213: Wir haben gegen die Hornets gespielt.

Der irren Uniformen sind total schrecklich!

Sie sehen aus wie Bienen.
GoTo123: In welchem Team spielst du?

ByAngel213: Wir sind die Canton Cats.

Wir haben Tigerpfoten auf unseren Uniformen.

Die sind total cool.

GoTo123: Hast du gepitched?

ByAngel213: Nein, ich spiele second Base.

Ich muss weg.

Meine Hausaufgaben müssen fertig sein bevor meine Eltern nach Hause kommen.

Ich will sie nicht verärgern. CU.

GoTo123: Bis dann. CU.

Währenddessen......

GoTo123 ging zum Mitglieds Menü und begann die suche nach ihrem Profil.

Als er es fand, markierte er es und druckte es aus.

Er holte einen Stift heraus und begann aufzuschreiben was er bis jetzt über Angel wusste.

Ihr Name: Shannon

Geburtsdatum: 3 Januar 1985 - Alter:13

Staat in dem sie wohnt: North Carolina

Hobbies: Softball, Chore, Skating und Shoppen.

Neben dieser Information wusste er dass sie in Canton wohnt, weil sie es ihm grad gesagt hat.

Er weiß, dass sie bis 18:30 Uhr alleine war, und das jeden Nachmittag, bis Ihre Eltern von der Arbeit kommen.

Er wusste dass sie im Schulteam Donnerstag Nachmittag Softball spielt.

Und dass sich das Team Canton Cats nennt.

Ihre Glückszahl 7 ist auf dem Rücken Ihrer Uniform gedruckt.

Er wusste dass sie im siebten Schuljahr der Canton Junior High School war.

Das hat sie ihm erzählt.

All dies in einer Unterhaltung die sie Online hatten.

Er hatte jetzt genug Information um sie zu finden

Shannon erzählte Ihren Eltern nicht von dem Geschehen auf dem Weg nach Hause.

Sie wollte nicht dass sie Ihr eine Szene machen und ihr verbieten zu Fuß nach Haus zu gehen nach dem Softball Spiel.

Eltern übertreiben immer maßlos und Ihre waren die Schlimmsten.

Sie wünschte sie wäre kein Einzelkind.

Wenn sie doch einen Bruder und eine Schwester hätte, dann wären ihre Eltern nicht so übertrieben beschützerisch.

Bis Donnerstag hatte Shannon die Fußschritte längst vergessen.

Sie war grad mitten im Spiel als sie merkte, dass jemand sie an starrte.

In dem Moment fielen ihr auch wieder die Schritte ein.

Sie sah von Ihrem Second Base nach oben, um festzustellen, dass ein Mann sie genau beobachtete.

Er lehnte sich gegen den Zaun und lächelte, als sie ihn ansah.

Er sah überhaupt nicht Angst einflößend aus und sie vergaß schnell wieder Ihre Bedenken

Nach dem Spiel saß er auf einer Bank in Ihrer Nähe, als sie noch kurz mit dem Trainer sprach.

Sie bemerkte sein Lächeln auf ein Neues und ging an ihm vorbei.

Er nickte und sie lächelte zurück.

Ihm fiel der Name auf dem Rücken Ihres Trikots auf, und er wusste, dass er sie gefunden hatte.

Er ging mit einem sicheren Abstand hinter ihr her.

Sie waren nur ein Paar Häuser von Shannons zu Hause entfernt.

Und als er wusste wo sie wohnt, ging er schnell zurück zum Park um sein Auto zu holen

Jetzt musste er warten.

Er entschloss sich etwas zu essen bis die Zeit gekommen ist nach Shannons Haus zu gehen.

Er fuhr zu einem Schnellrestaurant und blieb dort bis es Zeit war seinen Schritt zu machen.

Shannon war in Ihrem Zimmer als sie Stimmen im Wohnzimmer hörte.

Shannon, komm her, Ihr Vater rief.

Er hörte sich besorgt an, und sie konnte sich keineswegs vorstellen warum.

Sie ging ins Zimmer, als sie den Mann vom Spielfeld auf dem Sofa sitzen sah.

Setz dich, fing ihr Vater an, dieser Mann hat uns grad eine sehr interrasante Geschichte über dich erzählt.

Shannon ging zu einem Stuhl gegenüber im Raum.

Wie konnte er ihren Eltern überhaupt irgend etwas erzählen?

Sie hatte ihn bis heute noch nie zuvor gesehen!

Weißt du wer ich bin Shannon? fragte der Mann sie.

Nein, antwortete Shannon.

Ich bin ein Polizist und dein Online Freund, GoTo123.

Shannon war erstaunt.

Das ist nicht möglich!

GoTo ist ein Kind in meinem Alter!

Er ist 14 und wohnt in Michigan!

Der Mann lächelte.

Ich weiß dass ich dir das erzählt habe, aber es war nicht wahr.

Siehst du, Shannon, es gibt Menschen online die nur so tun als wenn sie Kinder wären;

Ich war einer von denen.

Doch während andere es machen um Kinder zu finden und Ihnen weh zu tun,

gehöre ich zu der Gruppe die es macht um Kinder zu schützen.

Ich bin hergekommen um dich zu finden,

und um dir beizubringen wie gefährlich es sein kann zu viel Information rauszugeben,

an Menschen übers Internet.

Du hast mir genug erzählt, um es mir leicht zu machen dich zu finden.

Dein Name, die Schule die du besuchst, der Name deines Ball Teams, und die Position in der du spielst.

Die Nummer und der Name auf deinem Trikot machte das Finden nur noch einfacher.

Shannon war immer noch erstaunt.

Du wohnst nicht in Michigan?

Er lachte.

Nein, ich wohne in Raleigh.

Es hat dir ein sicheres Gefühl gegeben zu glauben, dass ich so weit weg wohne, nicht wahr?

Sie nickte.

Ich hatte Freunde der ihre Tochter war genau wie du, nur hatte sie nicht so viel Glück.

Der Mann fand sie und tötete sie während sie allein zu Haus war.

Kindern wird beigebracht nie jemanden zu sagen wenn sie allein zu Hause sind, jedoch tun sie es ständig, online.

Sie tricksen dich aus Informationen rauszugeben, ein wenig hier, ein wenig da.

Bevor du es weisst ,hast du ihnen genug erzählt damit sie dich finden können, ohne dass du es überhaupt bemerkt hast.

Ich hoffe dass du daraus etwas gelernt hast und demnächst vorsichtiger bist.

Das werd ich versprach Shannon.

Wirst du anderen davon erzählen damit sie auch sicher sind?

Das verspreche ich!




Viele Grüße
fuffi
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Beitragvon Patricia9369 » 08 Mär 2005 19:33

Ja, das geht schneller als man denkt und passiert auch Erwachsenen noch oft. Allein schon der Gedanke an die Anonymität wegen dem Nick und die scheinbare Entfernung gibt ein beruhigendes Gefühl.

Nur, das sich Erwachsene besser als Kinder schützen können!
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Beitragvon wesley77 » 12 Mai 2005 08:04

Mir wurde ganz anders, als ich diesen Text gelesen habe. Vielen Dank für die Warnung! Kann noch jemand sagen, woher dieser Text kommt??

Mein 12jähriger Sohn schreibt auch gerne in einem Forum, das habe ich mir jetzt ersteinmal angesehen und war auch erschrocken. Da gibt es z. B. so ein hamloses Thema wie: was gibt es bei Dir heute zu essen? Schon so lassen sich sehr einfach Kinder herausfinden, die abends alleine sind oder sich sogar samstags etwas alleine kochen, weil die Eltern viele Stunden arbeiten. Wenn dann im Profil noch Alter und Stadt stehen, weiß man schon eine Menge. Über andere Themen läßt sich bei der "Schreibwütigkeit" mancher Kinder (viele sitzen tatsächlich Stunden am PC!) sicher noch anderes in Erfahrung bringen.

Ich finde, das ist schon erschreckend und man sollte als Eltern schon mal schauen, was die Kinder ins Internet schreiben...

Habe jedenfalls diesen Text heute auch in das Forum, in dem sehr viele Jugendliche sind, gestellt. Bin mal auf die Antworten gespannt.

LG Christa
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Beitragvon Patricia9369 » 12 Mai 2005 15:06

ChristaLea hat geschrieben:Habe jedenfalls diesen Text heute auch in das Forum, in dem sehr viele Jugendliche sind, gestellt. Bin mal auf die Antworten gespannt.

LG Christa

Ich weiß leider nicht, wo fuffi den aufgetrieben hat, aber du könntest sie ja mal per pn/mail danach fragen. Ich war davon jedenfalls auch sehr beeindruckt, so das ich ihn auf HP & ins forum gestellt habe. Meine Tochter wird bald 7 und darf ohne Aufsicht garnicht an den PC.

Berichte uns mal davon, was der Beitrag an Reaktionen ausgelöst hat. Ich bin gespannt wie Kinder darüber denken. Tun sie es einfach so ab oder erkennen auch sie darin eine gewisse Gefahr?

Gruß, Patricia
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Beitragvon wesley77 » 12 Mai 2005 15:14

Hi Patricia,

es gibt unter den Antworten eigentlich drei Richtungen:

17, 18 jährige Surfer, die meinen, sie seien aus dem Gefahrenalter hinaus und geben an sich auch viele Informationen preis (in vielen Foren kann man übers Profil ja eh den Ort und das Alter erfahren)

Eltern, die dankbar für die Geschichte waren und sich nun mehr Gedanken machen. Es gibt ja auch Eltern, die wenig Ahnung (oder gar keine) vom Internet haben, deren Kinder aber ganz selbstverständlich online gehen.

unter 17 jährige Jugendliche, die sich aufgrund der Geschichte schon Gedanken machen, nicht mehr so viel von sich preiszugeben

Ich selber jedenfalls gebe meine persönlichsten Dinge nicht so einfach preis. Wenn ich jemanden näher kennenlernen möchte, gibt es ja immer noch die gute alte EMail. Ansonsten wundert man sich, was Herr Google.de so alles findet, sogar unsere Nicks, die Orte uvm.


LG Christa
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Beitragvon Patricia9369 » 12 Mai 2005 15:29

Hallo ChristaLea!

Sind ansich recht positive Reaktionen, ich wäre davon ausgegangen, das sich auch ven den sagen wir mal ab 12-18jährigen so manch einer überschätzt. Danke dafür!

Gruß, Patricia
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Beitragvon wesley77 » 13 Mai 2005 08:08

Hi Patricia,

habe den Text noch mit Google gesucht, leider den Ursprung nicht genau finden können. Aber egal, ich denke, diese "Geschichte" ist eine Warnung und auf jeden Fall wert, daß sie verbreitet wird. Ich kenne nämlich einige Eltern, die kaum oder gar keine Erfahrung mit dem Internet und vor allen Dingen dem Chatten haben und deren Kinder oft stundenlang alleine vorm PC sitzen. Ich glaube kaum, daß sich diese Kinder der Gefahren bewußt sind.

Die Atmosphäre wird ja auch so vertraut, wenn man längere Zeit in einer netten Community verbringt, so daß man schnell leichtsinnig wird und vergißt, wie viele Fremde oft noch Jahre später mitlesen können. Gottseidank gibt es, wie ich mit Google herausgefunden habe, den Text schon in einigen Kinderforen.

Aber ich denke, wenn wir unsere Kinder gut informieren und immer mal wieder daran erinnern, besteht eigentlich keine Gefahr. Ich schau mir zumindest die Foren mal an, in denen sich meine Kinder bewegen.

LG Christa
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Beitragvon Patricia9369 » 13 Mai 2005 15:59

Hallo Christa!

Ich denke auch, Prävention und Aufklärung ist die beste Maßnahme.
Wir haben nur einen PC, der im WZ steht, so sitze ich immer automatisch neben ihr, wenn sie dran ist und zum chatten ist meine noch etwas zu klein. Aber sie weiß schon genau, was geht und was nicht. Gibt ja auch noch andere Sachen, wie Downloads, unerwünschte Popups usw. Und ich beobachte immer wieder, das sie sich an das abgesprochene hält. Wenn ihr sowas unterkommt, wird es geschlossen. Mit ca. 5 1/2 wußte sie schon, wie man mails öffnet und antwortet.

Aber es gibt, wie du sagtest, viele Eltern die sich garnicht mit dem PC/Internet oder wenig auskennen. Die Bereiche wie Foren, Chatten etc. nicht kennen. Und da ist dringend Aufklärungsbedarf.
Ich betreibe selbst ein Forum und habe bei mir die Klausel drin, das sich Kinder unter 12 nur mit einer schriftl. Einverständnis ihrer Eltern anmelden können. Bis dahin bleibt ihr Account inaktiv. Ich habe auch für unerfahrene Eltern und Kinder diesen Text bei mir eingefügt und kann nur dazu raten in ihn möglichst viele Kinderforen zu setzen!

Ein Restrisiko bleibt, aber ich vertraue auch ein wenig auf die Vernunft von Erwachsenen, die Kindern im Internet begegnen. Ich habe selbst Kontakt zu Jugendlichen und tue mein möglichstes, um den Kontakt verantwortungsbewußt zu gestalten.

Gruß, Patricia
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