Alles was auswärts Essen betrifft, wie zum Beispiel Erfahrungsberichte von Restaurants.

Domburg, Zeeland, NL

Domburg, Zeeland, NL

Beitragvon kaylyn36 » 02 Okt 2009 23:00

Weinn Eine eine Reise tut...

Teil 1 - Domburg, Zeeland, NL

Mal ehrlich - wer macht schon gerne Familienurlaub? Als Kind ist man diesem irgendwann endlich entwachsen und genießt die wilden Fahrten ins Unbekannte, ungeplante Übernachtungen an diversen Stränden zu fünft im Golf II eingeschlossen. Dann fährt man jahrelang gemütlich im eigenen Rhythmus mit dem Partner, entwickelt dabei im Laufe der Zeit die gleichen Vorlieben für die immer gleichen Ziele.

Aber irgendwann kommt doch wieder die Frage aus der Familie - wollt Ihr nicht mal mitkommen, ist doch so schön, wo wir immer hinfahren, würde Euch auch gefallen und dann hätten wir endlich mal Zeit füreinander...Nach kurzem Überlegen wird spontan zugesagt, der Termin abgestimmt, das Hotel gebucht - die Vorfreude beginnt. Erste Irritationen kommen bald - macht doch nix, wenn H. ein oder zwei Tage später dazukommt? Nö, schade zwar, aber nicht schlimm. Die zweiter Irritation läßt nicht lange auf sich warten - H. kommt erst an Eurem Abreisetag, ist das schlimm? Ooooch, ja schon, aber ich gebe mir Mühe, sehe es positiv, so hat der Rest mehr der kostbaren Zeit miteinander...

Aber P. und ich werden nicht geschont, es geht weiter: Ach, wenn H. so sehr nachkommt, kommt halt N. vorher schon mit. N? Kennen wir gar nicht! So hatten wir eine Hotelbuchung in der Tasche, für einen Ort, an den wir eigentlich gar nicht wollten, mit Menschen, die wir zum Teil gar nicht kennen...Was macht man da? Das Beste draus, ist ja klar!

Und so landeten wir ewigen Zandvoort-Urlauber in Hollands ältestem Seebad, in Domburg. Aber Piet Mondrian und Kaiserin Elisabeth konnten schon damals nicht irren...Unser Hotel, das Bommeljé, war wunderschön, der Empfang sehr herzlich und N. unglaublich nett!
http://www.bommelje.nl/de/index.html

Nach einem kleinen Happen zur Ankunft und Stärkung nach der langen Fahrt ließen wir uns
auf der Terrasse des Restaurants Het Badpaviljoen nieder. http://www.hetbadpaviljoen.nl/
P. war von der Atmosphäre so begeistert, dass wir für abends gleich einen Tisch zum Essen reserviert haben.

Es gab:

EUROPESCHE KREEFT EN KINGCRAB
Kruidensalade en Citrusvinaigrette

ZEETONGFILET MET GEBAKKEN GAMBA
Risotto, Butternutpompoen en Jus van Bouillabaisse

HERTFILET EN RAVIOLI VAN HERTENBOUT
Spitskoolcanneloni en Portsaus

PEERTJE MET PANNA-COTTA VAN CARAMEL
Caramel Chocoladenmousse en Caramelsaus

Der Empfang im Restaurant war sehr herzlich, als man uns auf das Haus zukommen sah, wurde bereits die Tür aufgehalten, die Jacken abgenommen und gefragt, ob der reservierte Tisch recht wäre.

Bei der Frage, ob es denn wohl einen Sekt gäbe, kam der Kellner ins Schleudern, es gab nur Prosecco und ob dieser nun Frizzante oder Spumante wäre, wusste er nicht. Nun gut, Blubber sollte sein, es kam leider ein Frizzante, der so tot war in der Perlage und am Gaumen, daß wir uns nach der Weinkarte sehnten. Leider war diese uninspiriert - so als wäre aus jedem Dorf ein Hund dabei, von Allem ein kleines bisschen und das ohne großen Anspruch. So bestellten wir uns eine Flasche

Domaine Raissac
Chardonnay 2008

der überraschte mit exotischer Frucht wie Mango und gelber Melone und war uns ein angenehmer, süffiger Begleiter für Vorspeise und Zwischengang. Dabei hatte er allerdings ein bisschen Mühe mit der Zitrusvinaigrette und den Grapefruitstückchen bei der Königskrabbe.

Ruck zuck und für meinen Begriff zu schnell stand die Vorspeise auf dem Tisch, ein Amuse gab es leider nicht.
Der Hauptgang war sicher das Paradestück im Menü, aber ich weiß nicht so recht, was die Stange gründer Spargel sollte, sie sah nett aus, aber die Saison ist nun selbst in den Niederlanden vorbei. Das Fleisch war sehr rosa, für mich perfekt, für P. einen kleinen Moment zu roh...der Ravioli war köstlich, Spitzkohlcanneloni ein bisschen zu kalt.

Zum HG wünschte ich mir bei der sympathischen Restaurantleiterin einen Roten und verließ mich auf ihren Rat. Es kam ein Tempranillo aus Medrano, Rioja, der das Hirschfilet perfekt begleitete.

Zum Dessert, bei dem die Birne sehr schmackhaft war, aber unglaublich verloren wirkte und sich auch der Cracker aus der Vorspeise wiederholte, bestellten wir uns Port, es gab nur Ruby, schade, welcher es war habe ich dann gar nicht mehr gefragt.

Mittlerweile haben wir erfahren, dass dieses ruhmreiche Haus, das in den 50er Jahren alles beherbergte, was Rang und Namen hatte, viele viele Jahre vor sich hindämmerte und zerfiel.

Vor einigen Jahren begann das große Renovieren, für die Appartements gab es über 400 Bewerber bei einem der höchsten Quadratmeterpreise in ganz Zeeland. Unten ist das Restaurant untergebracht und oben sind die Wohnungen, deren neue Besitzer kaum da sind. Sicher braucht man viel Zeit, um das Geld für ein solches Schmuckstück zu verdienen.

will be continued...
Bilder:
http://arthurstochterkocht.blogspot.com ... e-tut.html


[2009-10-05 15:42] Bearbeitet durch -ArthursTochter-
kaylyn36
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