Es lassen sich zahlreiche Süßigkeiten-Klassiker ausmachen, die sich bei Erwachsenen und Kindern einer gleichermaßen großen Beliebtheit erfreuen, ob Mäusespeck, Lakritze oder Gummibärchen. 

Weit über die Grenzen von Deutschland hinaus zeigen sich jedoch zum Beispiel auch Marshmallows, Brause, oder Kaugummis als überaus populär. Diese Süßigkeiten können dabei in vielen Fällen heute bereits auf eine beeindruckende Tradition und Geschichte zurückblicken. 

Wie sich diese bei den wahren Klassikern unter den Süßigkeiten gestalten, zeigt der folgende Beitrag. 

Die Gummibärchen

Die Abkürzung Haribo bedeutet „Hans Riegel, Bonn“ – der Süßwarenhersteller produziert die bunten Bärchen dabei bereits seit dem Jahr 1920. Das Startkapital von Hans Riegel bestand lediglich in einem Kupferkessel, einem gemauerten Herd, einer Marmorplatte und einem Sack voll Zucker. Der Vorfahre der heutigen Gummibärchen, der Tanzbär mit finsterer Miene, wurde im Jahr 1922 erfunden – das Lächeln wurde den kleinen Bären somit erst zu einem späteren Zeitpunkt verliehen. 

Zu Beginn wurden die fruchtigen Waren von der Ehefrau von Hans Riegel an die Kunden mit dem Fahrrad ausgeliefert. Als sich die ersten Unternehmenserfolge einstellten, leisteten sich die Riegels jedoch ein Auto für ihre Lieferungen, sodass der Aufschwung kaum noch aufzuhalten war. Das Sortiment wurde von Hans Riegel im weiteren Verlauf um Produkte aus Lakritze erweitert. 

Der Werbeslogan: „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“ wurde zu einem charakteristischen Zeichen der Marke Haribo und existiert bereits seit dem Jahr 1930. 

Die Lakritze

Natürlich darf bei den Klassikern der Süßwaren auch die Lakritze nicht vergessen werden. Diese wurde in früheren Zeiten sogar als Heilmittel genutzt. Süßholz stellt eine andere Bezeichnung für die Lakritze dar – bei diesem handelt es sich um eine Pflanze, die aus Westasien und der Mittelmeerregion stammt. Ihre Süßkraft fällt bis zu 50-fach stärker aus als die von herkömmlichem Rohrzucker. 

Der Inhaltsstoff Glycyrrhizin ist für den unverwechselbaren Geschmack der Lakritze verantwortlich. Allerdings verursacht dieser auch bei einem übermäßigen Verzehr Bluthochdruck und Kopfschmerzen. 

Um Süßigkeiten aus Lakritze herzustellen, wird das Glycyrrhizin extrahiert und mit Gelatine, Zucker und Mehl gemischt. Die erste Lakritzschnecke wurde im Jahr 1925 gefertigt, wobei die schwarze Farbe künstlich hergestellt wird. 

Das Kaugummi

William Wrigley Jr. gilt als der erfolgreichste Fabrikant von Kaugummi aller Zeiten. Ab dem Jahr 1890 eroberte dieser mit seinen Kreationen „Juicy Fruit“ und „Wrigley’s Spearmint“ die gesamte Welt. Allerdings gab es auch davor bereits einige findige Geschäftsmänner, welche das große Potential der Kauware nutzen wollten. 

John Curtis Jackson war der erste Hersteller von Kaugummi, der Fichtenharz als Grundzutat nutzte. Allerdings konnte er mit seiner Kreation keinen finanziellen Erfolg verbuchen. Dies schaffte erst der Erfinder und Fotograf Thomas Adams aus New York. Er stellte Kaugummikugeln aus dem Saft des Breiapfelbaumes her. Diese ließen zu Beginn zwar ihren Geschmack vermissen, entwickelten sich jedoch trotzdem zu einem wahren Verkaufsschlager. 

Der Kaugummi-Boom erreichte in den Zeiten des Ersten Weltkrieges dann auch Deutschland. Zu kaufen war die Süßigkeit zu Beginn allerdings ausschließlich in den Geschäften der Besatzungsmächte, dennoch konnte der Siegeszug der Kauware seit diesem Zeitpunkt nicht mehr aufgehalten werden. 

Im Übrigen scheint das Bedürfnis nach dem Kauen von Kaugummi tief in den Menschen verwurzelt zu sein. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten nämlich darauf hin, dass sogar die Steinzeitmenschen bereits auf Baumharz kauten. 

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