Gänsebraten

Am Heiligen Abend gab es früher traditionell Würstchen und Kartoffelsalat in Deutschland. Hintergrund ist, dass die Hausfrau dann bereits einen Tag vorher in der Küche stehen konnte, um alles vorzubereiten – selbst gemachter Kartoffelsalat schmeckt meistens auch erst nach dem Durchziehen am nächsten Tag so richtig lecker. Da sich viele junge Familien aber wenig aus den alten Traditionen machen und lieber alles fertig kaufen, gibt es am Heiligabend gerne auch einmal die Knusperente aus der Tiefkühlung des Supermarkts mit Rotkohl aus dem Glas und fertigem Knödelteig aus der Packung. Ein derartiges Weihnachtsessen dauert in etwa ebenso lange, wie einen guten Kartoffelsalat selbst zu machen, vielleicht etwas weniger Zeit.

 

Wer jedoch ganz groß die Familie über die Weihnachtsfeiertage zu Gänsebraten oder Entenbrust einlädt, muss sich natürlich mehr Mühe geben und ein richtiges Festtagsessen zubereiten. Dabei gibt es allerlei Tücken, denn fettige Entenhaut wird von alleine nur sehr schwer knusprig, Gänsebraten wird gerne einmal zu trocken. Dasselbe gilt für Kaninchenbraten, doch auch hier gibt es einen tollen Tipp – ebenso wie zu Lamm, welches bei möglichst geringer Temperatur über vier bis sechs Stunden gegart werden kann, damit das Fleisch nicht austrocknet und schön saftig bleibt.

 

So gelingt der Gänsebraten: Als Beilage passt Weißwein bestens!

Damit eine große Gans gegen Ende der Bratzeit nicht austrocknet, sollte sie zunächst für bis zu zwei Stunden im geschlossenen Bräter gegart werden. Die genaue Backzeit richtet sich dabei nach dem Gewicht der Gans. Ist das Fleisch nicht ganz durchgegart, wird es zäh und lässt sich nur schwer beißen. Grundsätzlich sollte pro Kilogramm Gewicht eine Garzeit von etwa einer Stunde eingeplant werden, im Umluft-Ofen brät Geflügel bei 140 Grad, bei Ober- und Unterhitze dürfen es ruhig 20 Grad mehr sein.

 

Ente knusprig braten: Eine Wissenschaft für sich!

 

Zunächst vorab: Ohne Tricks wird die Ente nicht knusprig! Anders als beim Huhn oder der Gans reicht es nicht, die Ente zum Ende der Backzeit noch einmal kurz auf dem Rost im Ofen zu garen, auch ein Angrillen sorgt nicht dafür, dass die Entenhaut knusprig wird.

 

Trick 1: Rotwein oder Orangensaft für eine knusprige Entenhaut

 

Es kann in eine Spritze mit spitzer Kanüle etwas Rotwein, oder auch Orangensaft, aufgezogen werden, welcher an mehreren Stellen unter die Entenhaut injiziert wird. Auf diese Weise wird das Fett beim Braten angelöst und kann durch die Einstichlöcher in der Haut ablaufen.

 

Trick 2: Die Entenhaut einschneiden oder Einstechen

 

Bei dieser Methode wird in die fette Haut der Ente mit einem scharfen Messer eingeritzt, oder mehrfach mit einer Geflügelgabel zerstochen. Nach dem Ende der Backzeit kann es jedoch sein, dass diese Manipulationen an der Entenhaut deutlich sichtbar sind – und das Auge isst ja bekanntlich mit.

 

Trick 3: Die Haut der Ente vollständig abziehen und separat Garen

 

Diese Methode ist zwar optisch am wenigsten ansprechend, produziert jedoch geschmacklich die besten Ergebnisse. Damit die Ente ohne Haut nicht austrocknet, da jetzt die schützende Fettschicht fehlt, kann sie – wie auch ein Kaninchen – mit Senf bestrichen werden. Dies verleiht dem Fleisch später einen etwas kräftigeren Eigengeschmack und schützt vor einem Austrocknen des Fleisches.

 

Die Entenhaut wird dann am Stück oder portioniert in der Pfanne von beiden Seiten knusprig gebraten und darf nach Herzenslust gewürzt werden. Das Fett nicht wegschmeißen, sondern am nächsten Morgen zum Weihnachtsfrühstück die übrig gebliebenen und in Scheiben geschnittenen Knödel darin braten!

 

Festtagsbraten für die ganz Kleinen: Bitte fein pürieren!

 

Rotkohl kann beim Baby zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Daher sollte für den weihnachtlichen Babybrei eine besonders kleine Menge Rotkohl in die Schüssel gegeben werden, nur für den Geschmack. Bratensoße, Knödel und vor allem das leckere Fleisch vom Weihnachtsbraten werden klein geschnitten und zu einer kindgerechten Portion vermengt. Anschließend wird alles gut püriert, je nach Alter des Babys dürfen auch kleine Stückchen im Brei enthalten sein.

 

Wer sich an einem anderen Tag das Kochen für’s Baby sparen möchte, püriert eine mindestens doppelt so große Portion Babybrei und friert den Rest in einem Gefrierbeutel ein. Im Babybrei aus dem Gläschen ist immer auch Fett in der richtigen Menge enthalten! Gönnen Sie Ihrem Baby zu Weihnachten den leckeren Geschmack und heben Sie abschließend wenige Tropfen Enten- oder Gänsefett nach dem Pürieren im Babybrei unter.

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