Das Fotografieren der eigenen Gerichte muss keine schwierige Angelegenheit sein. Für Kochbücher werden Food Stylisten eingesetzt, um das Bild appetitanregend aussehen zu lassen. Aber auch ohne Haarspray und andere künstliche Hilfsmittel kann das liebevoll gezauberte Gericht ins richtige Licht gerückt werden.

  1. Die Zusatzdetails
  2. Die Vorbereitung
  3. Die Umsetzung

Die Zusatzdetails

Auf den Bildern sollte für das richtige Feeling gesorgt werden. So kann das Foto mit dezenten Zusatzdetails wie passende Gewürze oder frische Zutaten aufgewertet werden. Ein besonders appetitanregendes Bild entsteht dann, wenn nicht nur auf das Gericht selbst wert gelegt wird. Vorsicht: Zusatzdetails dürfen nicht im Vordergrund stehen.

Hintergrund: Dieser sollte farblich und thematisch auf das Gericht abgestimmt sein. Je nach Essen können bestimmte Highlights im Hintergrund das Essen optisch aufwerten.

  • Farben aufeinander abstimmen und auf Komplementärfarben setzen.
  • Rustikales, romantisches oder stylisches Ambiente zaubern.

KräuterteeDekorationselemente: Sind die Lebensmittel sehr farbenfroh, können die Dekorationen schlichter ausfallen. Gleichzeitig können Gerichte durch farbliche Akzente aufgewertet werden.

  • Besteck oder Essstäbchen können geordnet oder verteilt neben dem Essen liegen.
  • Zutaten und frisches Gemüse regen den Appetit an.
  • Gegenstände, die man mit dem Gericht verbindet, runden das Foto ab.

Tipp: Am besten bereits vor oder während des Kochens die Vorbereitungen für Dekoration und Hintergrund treffen. Das frisch gezauberte Gericht soll schließlich noch warm genossen werden.

Die Vorbereitung

Auch beim Fotografieren gibt es einige Tipps und Tricks, die beachtet werden sollten. Selbst ohne professionelle Kamera und Beleuchtung gelingt ein lecker aussehendes Foto.

Teller: Das Essen sollte auf dem Teller nicht zu überladen wirken. Weniger ist mehr und sieht schöner aus. Je mehr Platz zwischen den Beilagen ist, umso besser ist auf dem Foto auch zu erkennen, um welche Zutaten es sich handelt.

  • Beilagen auf dem Teller gleichmäßig verteilen.
  • Kleinere Portionen sind ansehnlicher.

Tipp: Spritzer von Soßen sollten mit einem Papiertuch vom Teller entfernt werden. Dadurch ergibt sich eine schönere Optik.

Salat mit GeflügelAbbildung: Das Gericht kann vollständig oder teilweise abgebildet sein. Abhängig von persönlichem Geschmack und Gericht können daher Dekorationselemente im Hintergrund eingebaut oder auf sie verzichtet werden. Der Betrachter wird angeregt, über den Bildrand hinaus weiterzudenken.

  • Portionierte Speisen sollten nur teilweise dargestellt werden, um aussagekräftiger zu wirken.
  • Fingerfood bietet sich für ein vollflächiges Foto an.

Der Goldene Schnitt: Das Teilungsverhältnis des Bildes bewirkt seinen Abwechslungsreichtum und lässt es nicht statisch oder langweilig wirken.

  • Gericht nicht genau mittig platzieren.
  • Markante Motive an den äußeren Bereich des Fotos setzen.

Tipp: Bei neuen Kameras ist die Bildeinteilung schon auf dem Monitor sichtbar.

Perspektive: Je nach Gericht sollte die Perspektive angepasst werden. Eine komplette Draufsicht bietet sich nicht bei jedem Essen an. Wichtig ist, dass auf dem Foto die Beilagen gut erkennbar sind.

  • Gläser oder Flaschen müssen immer gerade dargestellt werden.
  • Bei der „Ess-Perspektive“ wird schräg nach unten fotografiert.
Je mehr vom Hintergrund mit aufs Bild soll, umso mehr muss die Perspektive angepasst werden. Auch die Lichtverhältnisse spielen eine große Rolle.

Gerichte, die aus verschiedenen Schichten bestehen, sollten seitlich fotografiert werden. Damit hat der Betrachter einen guten Blick auf Sandwiches, Torten oder Spieße.

Tipp: Eine Nahaufnahme bietet sich bei Gerichten an, die sich durch eine Komponente definieren. Reis, Pasta, Risotto und Salat wirken in der Nahaufnahme appetitanregend.

Bildverlauf: Angedeutete Linien führen den Betrachter durch das Bild und wirken so angenehmer. Farblich kann hier auch außerhalb des eigentlichen Bildverlaufes ein Eyecatcher gesetzt werden.

  • Gewünschte Details können hervorgehoben werden.
  • Betrachter wird so zum Hauptmotiv geleitet und nimmt die Stimmung wahr.

Die Umsetzung

Alles ist vorbereitet, die Motive in Szene gesetzt und das Foto geplant. Bevor jetzt der Auslöser gedrückt wird, müssen nur noch wenige Schritte beachten werden.

KrakenarmeDas Licht: Die Lichtverhältnisse bestimmen auch bei der Food Fotografie wesentlich das Ergebnis. Wie bei allen Bildern sollte hier auch auf weiches Licht gesetzt werden, das einen unauffälligen Übergang zwischen Schatten und Licht schafft.

  • Keinen Blitz verwenden, Tageslicht bietet die beste Beleuchtung.
  • Für zusätzliche Beleuchtung künstliche Lichtquellen verwenden.
Indirektes Licht zählt zur besten Ausgangssituation für ein perfektes Food Foto. Damit wird vermieden, dass das Gericht plastisch und unappetitlich wirkt. Tageslichtlampen unterstützen den gewünschten Effekt.

Durch die Verwendung von Kunstlicht müssen die Bilder später noch nachbearbeitet werden. Eine normale Glühbirne hat beispielsweise einen leichten Gelbstich. Mit einem Weißabgleich an der Kamera kann das Motiv im Nachhinein bearbeitet werden.

Tipp: Wird kein Blitz verwendet, verwackeln Fotos schnell. Ein Stativ bietet sich daher an.

Klare SuppeDie Schärfe: Je nach Wunsch können besonders bei Gerichten mit Hintergrundmotiven die Schärfen unterschiedlich eingestellt werden. So kann das Gericht im Mittelpunkt stehen und scharf fotografiert werden, während zusätzliche Stimmungselemente unscharf verschwimmen. Dadurch wird der Blick auf das Gericht gelenkt, der Hintergrund aber trotzdem noch wahrgenommen – das bietet Abwechslung.

  • Der Schärfegrad ist abhängig von der Größe des Bildsensors
  • Hintergrund erscheint schärfer, je kleiner die Blendöffnung ist.

Die Blendöffnung bewirkt, dass es zu einer längeren Belichtungszeit und daher eines größeren Bereichs des Bildes kommt, der scharf dargestellt wird.

Auch Gerichte, die weniger ansprechend oder nicht abwechslungsreich aussehen, können mit kleinen Highlights verziert werden.

Das Wichtigste beim Fotografieren sollte der Spaß sein. Durch gute Vorbereitungen wird das Gericht direkt nach dem Kochen fotografiert und dann sofort gegessen. Schließlich kommt es darauf an, dass das gezauberte Essen nicht nur schön auf dem Foto aussieht, sondern auch gut schmeckt.

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