Zu der bekanntesten Form von Milch zählt die Kuhmilch. Diese wird durch Melken aus den Eutern der Muttertiere gewonnen und zählt zu den wichtigsten Nahrungsmitteln des Menschen. Mit dem höchsten Anteil an Kalzium ist Milch eine wichtige Grundlage für die Stärke von Zähnen und Knochen. Mit einem 90-prozentigen Anteil von Wasser besteht sie aus hochwertigen Nährstoffen.

  1. Herstellung
  2. Milchsorten
  3. Nährstoffe
  4. Milch trotz Laktoseintoleranz
  5. Woher kommt die Farbe?

Herstellung

Bei der Produktion sind einige Hygienevorschriften zu beachten. Als Nährboden für Bakterien muss Milch ständig überprüft werden. Die Melkmaschine, der Stall und das Personal unterliegen daher regelmäßigen Kontrollen.

Die unterschiedlichen Milchsorten werden zusätzlich mit Wärme behandelt. Dabei ist der Wärmegrad entscheidend. Je höher dieser ist, umso länger ist die Milch haltbar.

Milchsorten

MilchkanneRohmilch: Als Rohmilch wird die frisch gemolkene Milch bezeichnet. Diese wird sofort nach dem Melken filtriert und gekühlt, sie ist völlig unbehandelt. Dabei sind besonders strenge Hygienevorschriften zu beachten. Sie darf nur vom Hof des Erzeugers verkauft werden. Verpackte und filtrierte Rohmilch ist als Vorzugsmilch im Handel erhältlich.

  • Fettgehalt: Normalwert zwischen 3,5 und 4 Prozent, variiert nach Rasse, Futter und Jahreszeit
  • Haltbarkeit: sehr kurzfristig, gekühlt zwei bis drei Tage

Vollmilch: Durch kurzes Erhitzen wird die Vollmilch, die auch Frisch-, Trink- oder Landmilch genannt wird, von Keimen befreit und ist damit länger haltbar. Im Herstellungsprozess wird sie pasteurisiert und homogenisiert.

  • Fettgehalt: Frisch- oder Trinkmilch mindestens 3,2 Prozent, Landmilch bis zu 3,8 Prozent
  • Haltbarkeit: je nach Behandlung gekühlt zwei bis sechs Tage

Fettarme Milch: Wie die Vollmilch ist auch die fettarme Milch wärmebehandelt. Durch den geringen Fettgehalt verändert sich die Milch geschmacklich. Daher wird zum Ausgleich Milcheiweiß hinzugefügt. Die fettarme Milch wird pasteurisiert und homogenisiert.

  • Fettgehalt: 1,5 bis 1,8 Prozent, entrahmte Magermilch 0,3 bis 0,5 Prozent
  • Haltbarkeit: gekühlt vier bis sechs Tage

H-Milch: Die bearbeitete Vollmilch wird durch natürlichen oder eingestellten Fettgehalt länger haltbar gemacht. Abhängig vom Gehalt ist sie auch als fettarme Milch oder Magermilch erhältlich. Für kurze Zeit wird sie ultrahocherhitzt und homogenisiert. Dadurch ist das Milcheiweiß besser bekömmlich.

  • Fettgehalt: verschiedene Stufen an Fettgehalt
  • Haltbarkeit: ungeöffnet ohne Kühlung sechs bis acht Wochen, geöffnet und gekühlt drei bis fünf Tage

Begriffserklärung

Homogenisiert: Die natürliche Entrahmung der Milch wird so verhindert. Dadurch erhält sie einen vollmundigeren Geschmack und wird verträglicher.

Pasteurisiert: Hitzeempfindliche Mikroorganismen und Milchsäurebakterien werden abgetötet. Dadurch ist die Milch keimarm und länger haltbar.

Ultrahocherhitzt: Die Milch wird auf mindestens 135 Grad Celsius erhitzt, was zum Verfahren der Konservierung zählt. Im Vergleich zum Pasteurisieren gehen mehr wertvolle Vitamine verloren.

Nährstoffe

Milch und JogurtMilch zählt aufgrund der vielen Inhaltsstoffe zu den wichtigsten Nahrungsmitteln des Menschen. Das enthaltene Eiweiß unterstützt Muskeln, Haare, Haut und Knochen. Die Nährstoffe sind in dem hohen Wasseranteil gelöst und befinden sich in den enthaltenen Fetten. Sie setzen sich zusammen aus:

  • Kalzium
  • Eiweißen
  • Vitaminen
  • Mineralstoffen
  • Milchzucker und Milchfett

Besonders hochwertig ist das enthaltene Eiweiß. Dieses ist durch die hohe Anzahl an essenziellen Aminosäuren besonders gesund. Das Eiweiß transportiert Eisen und Abwehrstoffe, die für ein gesundes Abwehrsystem benötigt werden.

Tipp: Milchprodukte, die mit pflanzlichen Lebensmitteln kombiniert werden, ergeben eine höhere Eiweißwertigkeit.

Die Kohlenhydrate in der Milch setzen sich nur aus dem Milchzucker zusammen, der dem Körper die notwendige Energie liefert.

Gesunde Milch: Durch Milchzucker wird die Tätigkeit der Darmflora unterstützt und der Körper kann das Kalzium besser aufnehmen.

In der Milch sind viele wichtige Vitamine enthalten. Dazu zählen:

  • Vitamin A
  • Vitamin B1
  • Vitamin B2
  • Vitamin B12
  • Vitamin D
  • Vitamin E

Milch trotz Laktoseintoleranz

Bei Laktoseintoleranz handelt es sich um die Unverträglichkeit von Milchzucker. Dabei wird im Körper zu wenig vom Enzym Laktase hergestellt. Dieses hat die Aufgabe, den Milchzucker im Dünndarm aufzuspalten und so verträglich zu machen. Diese Aufteilung ist notwendig, da das Laktoseenzym nicht im Ganzen ins Blut aufgenommen werden kann.

Neben dem Verzehr von Kuhmilch gibt es viele Produkte, die auch für Allergiker bekömmlich sind.

  • Laktosefreie Milch: Der Rohmilch wird das Enzym Laktase zugefügt. Die Aufgabe, die der Körper übernehmen sollte, wird somit schon vorher erledigt. Der Milchzucker wird bei der Herstellung in Glukose und Galaktose gespalten.
  • Sojamilch: Dieses pflanzliche Getränk wird aus Sojabohnen hergestellt und bildet das vegane Pendant zur Kuhmilch. Dabei ist der Eiweißgehalt annähernd gleich. Kohlenhydrat- und Fettgehalt liegen sogar unter denen der Kuhmilch.
  • Getreidemilch: Wie der Name schon sagt, besteht diese Milch aus Getreide oder Mehl. Auch die Reismilch zählt zu der Sorte der Getreidemilch und enthält ebenfalls keine Laktose. Vitamine und Mineralstoffe entsprechen etwa dem Gehalt von Kuhmilch.
  • Mandelmilch: Auf pflanzlicher Basis ist die Mandelmilch eine gute Alternative zur Kuhmilch. Sie enthält keine Laktose, da zur Herstellung nur geröstete Mandeln mit Wasser übergossen werden. Teilweise wird sie mit Gewürzen wie Vanille, Zimt oder Orangenblütenwasser verfeinert.
Hintergrund: Genetisch war der Verzehr von Milch im Erwachsenenalter nicht vorgesehen. Früher war es normal, dass erwachsene die Fähigkeit der Spaltung des Milchzuckers verloren.

Woher kommt die Farbe?

Da Milch zum Großteil nur aus Wasser besteht, stellt sich die Frage, woher die weiße Färbung kommt. Besonders das enthaltene Fett und das Eiweiß geben der Milch ihren Ton. Das Eiweiß Kasein ist in fein verteilten Tröpfchen in der Milch vorhanden und reflektiert das Tageslicht. Durch die Streuung in alle Richtungen erscheint es dem menschlichen Auge weiß. Je mehr Fett in der Milch enthalten ist, umso kräftiger erscheint uns die weiße Farbe.

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