Der Begriff Fruchtgemüse bezeichnet essbare Pflanzenteile, die aus den befruchteten Blüten entstehen. Die zum Verzehr geeigneten Früchte wachsen an einjährigen Gemüse-Pflanzen. Doch nicht nur Gemüse werden in die Kategorie Fruchtgemüse eingeordnet, auch bestimmte Obstsorten gehören dazu. In unserem aktuellen Ratgeber konzentrieren wir uns jedoch auf die Gemüsesorten Tomate, Paprika und Kürbis.

Häufig verwendetes Fruchtgemüse

  • Tomate
  • Paprika
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Gurke
  • Aubergine
  • Avocado
  1. Tomate: Fruchtige Farb- und Formvielfalt
  2. Paprika: Gesundes Gemüse voller Vitamine
  3. Kürbis: Unterschätztes Herbstgemüse

Tomate: Fruchtige Farb- und Formvielfalt

Die Tomatenpflanze gehört zur Gruppe der Nachtschattengewächse. Genau genommen ist die rote Frucht eine Beere. In Deutschland werden etwa 22 Kilogramm jährlich pro Kopf verzehrt. Die Bezeichnung Tomate ist erst seit dem 19. Jahrhundert üblich und stammt aus der Aztekensprache Nahuatl. Das vor allem in der italienischen Küche verwendete Gemüse besteht hauptsächlich aus Wasser. Weitere Inhaltsstoffe sind Vitamine und Mineralstoffe.

Tomaten

Tomatensaison: In den Supermärkten sind Tomaten das ganze Jahr über erhältlich. Doch in der Saison zwischen Juli und Oktober, wenn das Gemüse mit viel Sonne heranreift, sind die Früchte besonders gehaltvoll und aromatisch.

Tomatensorten nach der Form:

  • Strauch- oder Rispentomaten – runde und glatte Form
  • Kirschtomaten – birnenförmig
  • Fleischtomaten – flache und runde Form
  • Cocktailtomaten – oval oder pflaumenförmig
  • Flaschentomaten – längliche Form

Tomatensorten:

Tomaten gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Neben den bekannten roten Tomaten sind auch gelbe, orange, grüne und schwarze Tomaten erhältlich. Auch die gestreiften Zebratomaten tragen zur Farbvielfalt unter dem beliebten Gemüse bei. Es wird angenommen, dass es mindestens 2.500 verschiedene Tomatensorten gibt.

Anbau von Tomaten:

Weltweit ist China mit 31 Millionen Tonnen pro Jahr der größte Produzent von Tomaten. Ihm folgen mit 11 Millionen Tonnen pro Jahr die USA und anschließend mit 9,7 Millionen Tonnen die Türkei. Vor allem im Bio-Landbau wurde in den letzten Jahren der Schwerpunkt auf den Anbau von alten Sorten gelegt. Die Tomaten werden gewöhnlich von Hand geerntet und weisen einen Durchschnittspreis von zehn Euro pro Kilogramm auf.

Führende Anbauländer in der EU:

  • Italien
  • Spanien
  • Griechenland

Optimale Anbaubedingungen:

  • viel Licht
  • eine Bodentemperatur von mindestens 14 °C
  • eine gleichmäßige Bewässerung
  • sandige Lehmböden
  • regelmäßige Nährstoffversorgung durch Düngung

Verwendung in der Küche: Das Gemüse lässt sich auf unterschiedliche Weise zubereiten. Tomaten können in der Pfanne angebraten, im Ofen geschmort, in den Salat geschnibbelt oder für eine Soße erst enthäutet und dann passiert werden. Auch getrocknete Tomaten eignen sich als würzige Zutat für ein mediterranes Gericht.

Leckere Rezepte mit Tomaten:

Tipp für die Zubereitung: Da die Pflanze das mäßig giftige Tomatidins enthält, sollte nicht nur das Kraut entfernt werden, sondern auch der Stilansatz.

Lagerung: Optimal ist eine Lagertemperatur von 13 bis 18 °C. Werden die Tomaten im Kühlschrank aufbewahrt, verlieren sie an Geschmack und Haltbarkeit. Da Tomaten das Stoffwechsel beschleunigende Hormon Ethylen entwickeln, sollten sie nicht zusammen mit anderen Gemüsesorten lagern. Paprika, Salat und Co. würden in diesem Fall schneller verderben. Es empfiehlt sich zudem, Tomaten nicht in Tüten oder Plastikbehältern aufzubewahren. Unter diesen Bedingungen sind Tomaten bis zu 14 Tagen haltbar.

Paprika: Gesundes Gemüse voller Vitamine

Die Paprika gehört wie die Tomate zur Gruppe der Nachtschattengewächse. Eine Unterkategorie ist die Gemüsepaprika, auf die der Ratgeber näher eingeht. Ätherische Öle sorgen für den typisch fruchtig-süßen Geschmack der Paprika. Zudem ist sie eines der vitaminreichsten Gemüse, Paprika enthält die Vitamine A, C, B1 und B2. Anders als die Chilischoten enthalten die Paprika nicht so viel Capsaicin, weshalb sie eher mild schmecken.

Verschiedener Paprika

Paprikasaison: Aufgrund der Anbaubedingungen sind heimische Paprika nur im Sommer erhältlich. Zu dieser Zeit sind sie auch besonders günstig. In den Wintermonaten werden in Deutschland vor allem spanische und niederländische Paprika angeboten. Beim Einkauf sollten die Früchte eine möglichst glatte und feste Haut aufweisen.

Kategorisierung der Fruchttypen

  • Blockpaprika
  • Cayenne
  • Poblano
  • Tepin
  • Jalapeño
  • Anaheim
  • Cubanelle
  • Kirschpaprika
  • Short-Wax
  • Long-Wax

Paprikasorten:

Die Gemüsepaprika wird der Art Capsicum annuum zugeordnet und ist nur eine der zahlreichen Paprikasorten. Aufgrund ihres milden und fruchtigen Geschmacks ist sie sehr beliebt. Die Sorte wird wegen ihrer gedrungenen Form auch als Blockpaprika bezeichnet. Die Früchte sind in den Farben Gelb, Rot, Grün und Orange erhältlich.

Anbau von Paprika:

Die Paprika wird hauptsächlich in der tropischen und gemäßigten Zone angebaut. Länder, die die Früchte nach Deutschland exportieren, sind vor allem Spanien, die Niederlande, Israel und Ungarn. Um den Verkauf von Paprika das ganze Jahr über zu sichern, werden die Pflanzen auch in Gewächshäusern angebaut.

Die drei größten Anbauländer

  • China
  • Mexiko
  • Türkei

Beste Anbaubedingungen:

  • warmer und nährstoffreicher Boden
  • geschützter und heller Standort
  • wegen Kältegefahr im Gewächshaus anziehen

Verwendung in der Küche: Neben der Verwendung als Gemüse wird die Paprika auch gern als Gewürz verwendet. Als Gemüse kann die Frucht als Rohkost für Salate verwendet sowie gebraten, geschmort oder gebraten werden.

Leckere Rezepte mit Paprika:

Tipp: Vor der Verarbeitung oder dem Verzehr sollten die Früchte gründlich gesäubert werden, da sie häufig mit Pestiziden belastet sind.

Lagerung: Das Gemüse sollte möglichst nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, da es sehr kälteempfindlich ist. Optimaler ist die Lagerung im Keller oder an einem anderen kühlen Ort. Aufgrund der Kälte verlieren die Früchte ihr frisches Aroma.

Kürbis: Unterschätztes Herbstgemüse

Da Kürbisse zu etwa 90 Prozent aus Wasser bestehen, zählen sie zu den kalorienärmsten Gemüsesorten. Dennoch weisen viele Arten einen intensiv bis mild nussigen Geschmack auf. Ursprünglich in Amerika beheimatet, wird das Gemüse heute in allen warmen Gebieten angebaut. Vor allem an Halloween sind die orange leuchtenden Früchte sehr beliebt. So werden sie nicht nur für leckere Rezepte verwendet, sondern auch für dekorative Zwecke genutzt.

Kürbisse

Kürbissaison: Das vielseitige Gemüse hat vor allem in den Monaten August bis Oktober Saison. Da das Gemüse einige Zeit gelagert werden kann, sind die Früchte teilweise bis zum Frühjahr erhältlich. Beim Kauf sollte man auf eine unbeschädigte Schale und einen verholzten Stil achten.

Kürbissorten

Wichtige Sorten im Überblick

  • Riesenkürbis
  • Hokkaidokürbis
  • Moschus-Kürbis
  • Butternusskürbis
  • Garten- oder Sommerkürbis
  • Zucchini
  • Spaghettikürbis

Die fünf wichtigsten Arten von Kürbissen, die vom Menschen kultiviert werden, sind der Moschus-Kürbis, der Gartenkürbis, der Riesenkürbis, der Feigenblatt-Kürbis sowie der Cucurbita argyrosperma, wobei die letzten beiden Arten kaum angebaut werden.

Hokkaidokürbis: Der Name leitet sich von der japanischen Insel Hokkaido ab, wo diese Sorte gezüchtet wurde. Das Fruchtfleisch zeichnet sich durch eine orange Farbe und eine feste Konsistenz aus. Der Vorteil des Hokkaidos ist, dass vor der Verarbeitung die Schale nicht entfernt werden muss.

  • Geschmack: nussiges Aroma und leichter Muskatgeschmack

Moschus-Kürbis: Aufgrund des köstlichen Fruchtfleischs gilt er als einer der feinsten Speisekürbisse. Das Fleisch ist leuchtend Orange und aufgrund des kleinen Samenbereichs reichlich vorhanden. Die Schale der Frucht ist glatt und kann mitunter gerippt sein.

  • Geschmack: intensiv nussige Note mit fruchtigem Aroma

Butternusskürbis: Das zarte, gelbliche Fruchtfleisch und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche machen diese Sorte sehr beliebt. Die Form ähnelt der einer Erdnuss oder Birne, weshalb er auch als Birnenkürbis bezeichnet wird. Neben der Form erkennt man den Butternusskürbis auch an seiner glatten hellgelben Schale.

  • Geschmack: buttriges Aroma mit leicht süßlicher Note

Zucchini: Zucchinis sind vor allem in grün und gelb erhältlich und weisen meist eine längliche Form auf. Die Früchte können sowohl roh als auch mit Schale verzehrt werden. Sie passen vor allem zu sommerlich mediterranen Gerichten.

  • Geschmack: frisches und mildes Aroma

Anbau von Kürbis:

Optimale Anbaubedingungen:

  • warme Temperaturen, da alle Sorten frostempfindlich sind
  • genügend Platz
  • humusreicher Boden
  • sonniger, windgeschützter Standort

Der Kürbis ist ursprünglich im Süden der USA und in Mexiko beheimatet. Aufgrund der Domestizierung wurde die Nutzung als Gemüse möglich gemacht, sodass die Pflanze heute weltweit angebaut wird. Wer hierzulande Kürbisse anbauen will, sollte die Pflanzen Anfang April zunächst in einem Topf vorziehen und Mitte Mai ins Freibeet pflanzen. Droht Nachtfrost, empfiehlt es sich die jungen Pflanzen mit Vlies oder Folie zu schützen.

Verwendung in der Küche: Da das Gemüse sowohl gekocht, gebraten als auch gebacken werden kann, ist es bei vielen Köchen sehr beliebt. Auch der Geschmack überzeugt die Feinschmecker. Je nach Kürbissorte kann die Schale entweder mitgegessen oder vorher abgeschält werden. Für die Verarbeitung ist der Moschus-Kürbis sehr beliebt, da er ein relativ kleines Kerngewebe aufweist und daher mehr Fruchtfleisch zu bieten hat.

Leckere Rezepte mit Kürbis:

Lagerung: Je nach Sorte können Kürbisse fünf bis zehn Monate gelagert werden. Gartenkürbisse wie Zucchini lassen sich jedoch nicht so lange aufbewahren. Wer sie länger lagert, sollte vor der Verarbeitung die Früchte schälen und entkernen. Kürbisse halten sich besonders gut, wenn sie eine unbeschädigte Schale aufweisen und bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.

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