Mit dem GU-Themenkochbuch „Seelenfutter“ verfolgen Susanne Bodensteiner und Sabine Schlimm ein klares Ziel: Mit leckerem Essen ein Lächeln auf die Gesichter ihrer Leser zu zaubern. Über 90 Rezepte für jede Geschmacksrichtung regen mit farbenfrohen Fotos zum Ausprobieren an. Susanne Bodensteiner und Sabine Schlimm vertreiben mit ihrem liebevoll geschriebenen Kochbuch jeglichen Trübsal und helfen dem Leser dabei, ein schmackhaftes Gericht zuzubereiten.

  1. Das Kochbuch
  2. Rezepte für die Seele
  3. Besonderheiten des Buches
  4. Zwei leckere Rezepte
  5. Fazit

Das Kochbuch

Das vorliegende Buch umfasst weit mehr als nur Rezepte. Umfangreiche Informationen zu den glücksbringenden Wirkstoffen in den verwendeten Zutaten ergänzen den Rezeptteil. Schon das Durchblättern des Buches, das mit professionellen Bildern von Julia Hoersch punktet, regt den Appetit an und macht Lust aufs Nachkochen.

Als Verfasserin zahlreicher Kochbücher hat die Food-Autorin und Literaturwissenschaftlerin Susanne Bodensteiner ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Diese Freude am Kochen möchte sie den Lesern nahebringen. Sabine Schlimm schreibt die Kochbücher nicht nur, sie übersetzt und lektoriert diese auch. Anschließend bekocht sie Familie und Freunde – besonders gerne mit Gerichten aus dem Buch „Seelenfutter“.

Rezepte für die Seele

Frustessen oder Fressanfall? Diese Begriffe wird man in „Seelenfutter“ nicht finden. Stattdessen fordern die Autorinnen dazu auf, sich selbst etwas Gutes zu gönnen. Dass Essen tatsächlich Wohlbefinden erzeugt, diese Erfahrung hat wohl jeder schon gemacht. Warum das so ist, wird in „Seelenfutter“ erklärt.

Unter „Sechs kleine Seelentröster“ und „Eine Prise Wohlgefühl“ werden Lebensmittel und Gewürze vorgestellt, die sich positiv auf das Gefühlsleben auswirken, entweder, weil sie die Nerven stärken oder weil sie körpereigene Glückshormone aktivieren. Mit Zimt, Chili, Nüssen und Co. lassen sich so viele Speisen aufpeppen. Aber nicht nur die Zutaten, auch die Zubereitungsart und der Ort des Geschehens sind entscheidend für das Zubereiten von Gute-Laune-Essen.

Chili

Entspannt rühren

So kommt das Schnippeln von Gemüse oder das Rühren eines Risottos einer Meditation gleich. Doch Spaß am Kochen entsteht nur dann, wenn auch der Aufenthalt in der Küche Spaß macht. Dazu geben Susanne Bodensteiner und Sabine Schlimm einfache Tipps, die sich im Nu umsetzen lassen. Damit stressiges Einkaufen den Wohlfühlfaktor nicht reduziert, lohnt es sich, den Vorratsschrank entsprechend aufzufüllen. So ist auch beim trübsten Wetter die Aussicht auf stimmungsvolles Essen garantiert.

Um für jede Stimmung das richtige Gericht parat zu haben, ist der Rezeptteil in sechs Bereiche gegliedert:

  • Snacks und Vorspeisen: Schnelle Stimmungsmacher für Zwischendurch
  • Suppen und Eintöpfe: Spenden Glück und Wärme
  • Kartoffeln und Gemüse: Bunt macht lustig
  • Nudeln, Reis und Co.: Kohlenhydrate vertreiben schlechte Laune
  • Fleisch und Fisch: Proteine für die Seele
  • Desserts und Kuchen: Süßes mit und ohne Schokolade

Jedes Rezept ist mit einer genauen Anleitung sowie der Angabe zur Zubereitungszeit versehen. Lust auf Wohlfühlkochen machen nicht nur die Fotos des appetitlich angerichteten Essens, sondern auch die kleinen „Einleitungen“ dazu. Das farbenfrohe Design des Buches peppt jede Arbeitsfläche auf und das alphabetische Register am Ende des Buches erleichtert das schnelle Auffinden der gewünschten Rezepte passend zum Kühlschrankinhalt.

„Seelenfutter“ zeigt, wie vielfältig die Gerichte für das seelische Wohlbefinden sein können. Denn die Rezepte in diesem Buch stammen aus verschiedenen Ländern oder sind doch zumindest von diesen inspiriert. Italienische Spezialitäten reihen sich so an asiatische Leckereien und orientalisch angehauchte Speisen. Daneben finden viele Klassiker aus der bodenständigen deutschen Küche Platz.

Besonderheiten des Buches

Perfekt für Paare

  • Eine Besonderheit besteht darin, dass die meisten Rezepte nur für zwei Personen konzipiert sind.

Bereits beim flüchtigen Durchsehen fällt auf, dass in „Seelenfutter“ nicht einfach Rezept auf Rezept folgt. Unter der Rubrik „Das perfekte Paar“ wird veranschaulicht, warum zum Beispiel gerade Kartoffeln und Quark sich so gut ergänzen. Dazu gibt es Wissenswertes über Geschichte, Zubereitung und vieles mehr. Neue Varianten der altbekannten Speisen bringen Abwechslung auf den Speiseplan.

Ofenkartoffel mit Quark

Ähnlich aufgebaut sind Themenseiten zu Klassikern wie Kartoffelbrei und Co. Die humorvoll und anschaulich verfassten Texte lassen Hobbyköche nicht nur schmunzeln, sondern appellieren auch an wohlige Kindheitserinnerungen. Letztendlich wird sich so jeder dessen bewusst, wozu er in schwachen Momenten am liebsten greift. Doch auch bekannte Gerichte wollen gekonnt zubereitet werden: Mithilfe der Tipps aus dem vorliegenden Kochbuch ist das kinderleicht.

Das zeichnet „Seelenfutter“ aus:

  • Infos zu Lebensmitteln, die positiven Effekt auf die Seele haben
  • viele Tipps zu Variationen
  • „Das perfekte Duo“: Wissenswertes zu bewährten Kombinationen
  • freundliches und farbiges Design
  • ansprechend verfasste Texte
  • Klassiker neu interpretiert
  • Fokus auf Wohlbefinden anstatt auf Kalorien

Vor allem Liebhaber der süß-pikanten Küche kommen auf ihre Kosten, wenn sich Feigenchutney zu Backcamembert gesellt oder Schafskäse auf Schalotten-Tarte-Tatin trifft.

Gegen Kalorien: Die Autorinnen verzichten dabei gezielt auf Kalorienangaben. Denn wer sich bewusst etwas Gutes tun möchte, sollte den inneren Diätberater einmal ausschalten. Schließlich ist Fett nachweislich ein Geschmacksträger und Zutaten wie Schokolade und Käse insbesondere an grauen Tagen begehrt. Schlemmen mit wenig Kalorien hat in „Seelenfutter“ also kaum Platz. Damit bietet das vorliegende Kochbuch einen erfreulichen Gegenpart zum allgegenwärtigen Diätwahn.

Zwei leckere Rezepte

Die wohltuende Wirkung der vorgestellten Rezepte musste natürlich am eigenen Leib erprobt werden. Die Wahl fiel dabei auf „Honigmilchreis mit Mandeln“ sowie „Tomaten-Kokos-Suppe“. Das altbewährte „Comfort-Food“ („Wohlfühlessen“) Milchreis wird in „Seelenfutter“ mit Datteln, Kardamom und Mandeln orientalisch interpretiert.

Milchreis„Honigmilchreis mit Mandeln“: Gute Nachricht für Rührfaule: Im Ofen wird der Reis genauso gar wie im Topf – und das ganz ohne lästiges Anbrennen der Milch. Nach den Angaben im Buch lässt sich mit der Grillfunktion im Ofen eine knusprige Zimt-Zucker-Kruste auf den Milchreis zaubern. Die Zutaten für das Rezept sind in fast jedem Schrank zu finden.

  • Tipp: Auf die etwas exotischeren Beigaben wie Datteln und Kardamom sollte man dabei nicht verzichten: Sie geben dem Gericht erst das besondere Etwas.

Der Geschmack überzeugt ebenso wie die leckere Kruste – ein interessanter Gegensatz zum cremigen Reis. Insgesamt ein richtiges Wohlfühlrezept, das mit wenigen Zutaten und geringem Aufwand zu einem schmackhaften Ergebnis und besserer Stimmung führt.

Tomatensuppe„Tomaten-Kokos-Suppe“: Die leuchtend rote Farbe der Tomaten-Kokos-Suppe und die Kombination der Geschmacksaromen verführten zum Ausprobieren dieses Rezepts. Hilfreich: Der interessierte Hobbykoch muss sich nicht auf die Suche nach Kaffirlimettenblättern begeben, sondern kann diese durch abgeriebene Limettenschale ersetzen.

  • Tipp: Räuchertofu durch Mandel-Sesam-Tofu ersetzen.

Wie auch beim Milchreis ist die Zubereitung der Suppe ohne weitere Vorkenntnisse möglich. Zur sahnigen Suppe wird herzhafter Räuchertofu als Einlage serviert, der vorher leicht paniert und angebraten wird. Während die Suppe sowohl geschmacklich als auch von der Konsistenz voll und ganz überzeugen konnte, war die Redaktion beim Räuchertofu eher geteilter Meinung.

Fazit: Glücklichmacher für graue Tage

Seelenfutter CoverKeine Frage: Sowohl die liebevolle Aufmachung des Buches als auch die damit gekochten Speisen heben zweifelsohne die Stimmung. Die meisten Rezepte sind auch für ungeübte Köche problemlos zu bewältigen. Zusätzlich vertiefen die Infoseiten auf anschauliche und unterhaltsame Art und Weise das Wissen um Zutaten und ihre Zubereitung. Erfreulich für Fans des digitalen Lesens: Das Buch ist als E-Book erhältlich.

Vorteil:

  • liebevolle Aufmachung
  • E-Book-Version

Nachteil:

  • Süßspeisen nicht für saisonales Kochen geeignet

Leider gibt es auch einen Kritikpunkt. Bekanntlich droht das größte Stimmungstief in der dunklen Jahreszeit, wenn das Licht fehlt. Wer sich jetzt in freudiger Erwartung auf die Suche nach süßen Seelentröstern macht, muss bei vielen Gerichten leider passen, denn frische Erdbeeren, Heidelbeeren, Kirschen sowie Himbeeren aus deutschem Anbau sind nur in der warmen Jahreszeit erhältlich. Hier wären Angaben zu saisonalen Alternativen, z.B. Zwetschgen wünschenswert gewesen.

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